Geesthacht
(tja).
Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) arbeiten schon seit Jahren am Fahrzeugantrieb der Zukunft. Das Ziel: Weg von Benzin und Diesel. Jetzt haben sie einen Rennwagen mit einem modernen Wasserstoffspeicher ausgestattet. Der "Umicore EcoBee" genannte Einsitzer wurde von Studententeams der Universität Chemnitz entwickelt.

"Schon seit 2006 nutzen wir die unterschiedlichen Fahrzeuge der Studenten für die Erprobung unserer Metallhybrid-Speicher unter Realbedingungen", berichtet Professor Thomas Klassen, der Leiter des Instituts für Werkstoffforschung am HZG. "Durch diese Kooperation haben wir bereits wertvolle Erkenntnisse zur Weiterentwicklung unserer Technologien gewonnen", erklärt Klassen. Unter anderem mit dem Volkswagen-Konzern sei man auch durch Projekte verbunden, so der Institutsleiter.

Das Chemnitzer Fahrzeug tankt flüssigen Wasserstoff und treibt damit eine Brennstoffzelle im Heck an. Der Clou: Als Abgas entsteht Wasser. Der Einsitzer wiegt nur 180 Kilogramm und fährt maximal 50 Stundenkilometer schnell. Der Tank, den die Forscher des HZG entwickelten und bauten, hat ein Volumen von 1000 Litern gasförmigen Wasserstoffs. Klasen: "Wir haben den Tank mit fein gemahlenem Metall gefüllt, er kann darin viel mehr Wasserstoff speichern als sonst üblich."

Das Rennwagen-Team wird jetzt testen, wie die Systeme funktionieren. Beim "Shell Eco Marathon" 2016 in London werden die Chemnitzer zwar auch mit ihrem "Umicore EcoBee" am Start sein, doch dann muss der HZG-Tank wieder raus: Gefahren werden darf dort nur mit normalem Gasantrieb.

"Wasserstoff müsste nach unseren Berechnungen die achtfache Reichweite gegenüber Gas bieten", hofft Patrik Schaarschmidt vom Studenten-Team auf eine etwa 100 Kilometer lange Reichweite des grünen Flitzers.