Von Timo Jann

Geesthacht.
Kaum ist die neue Geesthachter Flüchtlingsunterkunft an der Mercatorstraße bezogen (wir berichteten), geht die Suche nach weiteren Standorten für Unterkünfte weiter: Geesthachts Sozialausschuss trifft sich morgen um 18 Uhr am Wasserwerk an der Elbuferstraße. "Besichtigung im Hinblick auf eine eventuell spätere Nutzungsmöglichkeit zur Unterbringung von Flüchtlingen", heißt es in der Einladung: Weil die Stadtwerke im ersten Quartal 2016 an die Mercatorstraße ziehen, wären an der Elbuferstraße Räume frei.

Der Fachausschuss wird während der Fortsetzung im Rathaus (gegen 18.45 Uhr) über das Thema diskutieren. Dann will das Sozialamt auch weitere Standorte für neu zu bauende Unterkünfte präsentieren. Die SPD hatte darüber Klarheit gefordert.

In Kröppelshagen wurden am Wochenende Fakten geschaffen. Das frühere Lokal "Dazza" fiel einem Abrissbagger zum Opfer. Das Amt Hohe Elbgeest plant auf dem Grundstuck am Friedrichsruher Weg, Ecke Bundesstraße, den Bau einer Flüchtlingsunterkunft. Das Amt hatte das 2000 Quadratmeter große Grundstück gekauft und plant dort, in drei Gebäuden insgesamt 40 Flüchtlinge unterzubringen. "Der Amtsausschuss hat dem Bauentwurf zugestimmt. Jetzt können wir den Antrag einreichen, der eine Bearbeitungszeit von vermutlich drei Monaten haben wird. Danach können wir dann die Bauleistungen ausschreiben", erklärt Amtsvorsteherin Martina Falkenberg. Je nach Witterung soll noch dieses Jahr mit dem Bau begonnen werden.

Ziel ist es, dass Mitte 2016 die ersten Menschen in die Neubauten einziehen können. Langfristig sollen die Wohnungen auch als regulärer Wohnraum zur Verfügung stehen, wenn die Zahl der Flüchtlinge wieder rückläufig ist.

Deutlich schneller könnte ein Haus in Hohenhorn zur Verfügung stehen. Für dessen Ankauf gab der Amtsausschuss ebenfalls grünes Licht. In Börnsen soll Martina Falkenberg ein Grundstück kaufen, um dort ebenfalls einen Bau für Flüchtlinge zu errichten. Bürgermeister Walter Heisch wird darüber am Donnerstag, 9. Juli (Beginn 20 Uhr), die Einwohner im Bürgerhaus (Hamfelderedder 17) informieren. Heisch: "Börnsen als eine der größeren Gemeinden muss noch mehr Unterkünfte schaffen, als die bereits geplanten Container an der Kirche." Aktuell leben in der 4400-Einwohner-Gemeinde nur acht Flüchtlinge in einem Wohnhaus. Für 20 weitere soll demnächst eine Containerunterkunft errichtet werden. Heisch: "Wir sind noch auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück." Derzeit sind 120 Menschen in angemieteten und gemeindeeigenen Wohnungen im Amtsgebiet untergebracht.