Von Timo Jann

Geesthacht.
Die Stadtwerke Geesthacht haben die Immobilie der Akku-Fabrik an der Mercatorstraße von der AACT GmbH des bayrischen Unternehmers Ludwig Schletter gekauft. "Wir werden jetzt in Ruhe den Umzug vorbereiten und im ersten Quartal 2016 unsere Standorte an der Mercatorstraße bündeln", erklärte gestern Markus Prang, Geschäftsführer der Stadtwerke.

Der Bau der Fabrikhalle und des Verwaltungsgebäudes, zusammen 9000 Quadratmeter, haben nach Informationen unserer Zeitung rund neun Millionen Euro gekostet. Angeboten wurde die Immobilie für deutlich weniger. Auf welche Summe sich die Stadtwerke schließlich mit Schletter einigten, ist nicht bekannt. Es sei Vertraulichkeit vereinbart worden, so Prang.

Schletter sucht für die Produktionsstraße der Fabrik derzeit noch einen Mieter - der künftig Mieter der Stadtwerke werden könnte. Ob das klappt, ist ungewiss. Wie berichtet, war die Akku-Produktion schon vergangenes Jahr ins Stocken geraten. Erst 2013 hatten Schletter und sein Partner Detlev Repenning die Serienproduktion aufgenommen.

Strom, Gas oder Wasser sollen für die Geesthachter Stadtwerke-Kunden durch das Geschäft nicht teurer werden. "Eher im Gegenteil: Wir bündeln Kräfte und nutzen Synergien", sagt Prang.

Bisher hat der örtliche Energieversorger seinen Hauptsitz an der Schillerstraße 9 im "Coralba-Haus". Hier arbeitet ein Großteil der etwa 75 Mitarbeiter. An der Elbuferstraße ist ein weiterer Teil der Verwaltung im Gebäude des Wasserwerks untergebracht. Am zweiten Wasserwerk am Richtweg wird ein Lager betrieben, am Heizwerk am Barmbeker Ring steht ein Teil des Fuhrparks.

An der Mercatorstraße ist künftig Platz für alle Mitarbeiter und Geräte. "Das Schwierigste an dem Umzug dürfte der Part der Informationstechnologie werden, ansonsten sind nur kleinere Umbauten erforderlich", sagt Prang. Langfristig wäre sogar ein Wasserwerk an der Mercatorstraße sinnvoll.

"Für unsere eigenen Immobilien sind wir bereits in Gesprächen mit möglichen Nachnutzern. Ich bin zuversichtlich, dass es schnelle Lösungen geben wird", sagt Prang. In der Innenstadt soll es weiterhin eine Anlaufstelle für die Kunden geben.

Die moderne Akku-Fabrik sollte eigentlich einmal Arbeitgeber für 400 Menschen werden. Mit ihren leistungsstarken Akkus wollten Repenning und Schletter die Energiewende ermöglichen. Doch daraus scheint nichts mehr zu werden - die Produktion ruht bereits.