Geesthacht
(knm).
Flüchtlinge in Geesthacht sollen künftig nicht mehr nur in Containern oder freien Wohnungen, sondern auch in Holzhäusern untergebracht werden. SPD und Grüne haben sich dafür eingesetzt, dass die Stadt eigene Grundstücke auf die Möglichkeit überprüft, dort Holzhäuser für etwa 40 Menschen zu errichten. Sie konnten sich gegen den Widerstand von CDU und FDP mit diesem Ansinnen durchsetzen. Außerdem soll die Stadtverwaltung den Politikern eine Liste mit stadteigenen, nicht bebauten Grundstücken vorlegen.

"Container sind nur eine kurzfristige Lösung", sagte Kathrin Wagner-Bockey in der jüngsten Ratsversammlung. Allerdings sei eine Mischung aus kurz-, mittel- und langfristigen Unterbringungsformen erforderlich. "Am wichtigsten ist es natürlich, freie Wohnungen zu nutzen und für eine schnelle Lösung brauchen wir Container, zumal wir noch in diesem Jahr mit 200 zusätzlichen Flüchtlingen rechnen müssen", so die Fraktionsvorsitzende der SPD. Mittelfristig aber wären Holzhäuser eine gute Sache. "Sie sind eine bessere, angenehmere Wohnform als Container und eine Anschlussnutzung ist möglich." Bettina Boll (Grüne) ergänzt: "Holzhäuser sind einfach menschenwürdiger als Container. Gerade Familien mit Kindern brauchen ein Umfeld, das ihnen keine Angst macht."

Sven Minge, Fraktionschef der CDU sieht hingegen die Gefahr, "dass Holzhäuser zu einer Dauerlösung werden. Es gibt Fälle, wo Menschen dort seit 15 Jahren wohnen. Eine Integration ist so nicht möglich." Außerdem fragt sich der Ratsherr, wo solche Holzhäuser gebaut werden können: "Wir finden schon keine freien Flächen für Container." Zudem sei in Holzhäusern für weniger Menschen Platz als in Containern. Minge befürchtet auch, dass Menschen, die in die Altersarmut abrutschen, in Holzhäuser ziehen müssen.

"Es geht doch nicht um eine Holzhausmassensiedlung", argumentiert Ali Demirhan, Fraktionsvorsitzender der Grünen, "sondern nur darum, die Situation zu entschärfen." Rüdiger Tonn (FDP) warnt vor baurechtlichen Problemen, da Holzhäuser ihrer Umgebung nicht baurechtlich angepasst werden könnten.

Die Verwaltung soll noch vor der Sommerpause Ergebnisse der Grundstücksprüfung präsentieren.