Von Timo Jann

Geesthacht.
Bei Rewe an der Hansastraße sollen in Kürze die Abrissbagger rollen. Das mehr als 30 Jahre alte Betongebäude soll Platz machen für einen zeitgemäßen Supermarkt. Dafür wandert das Gebäude an den Worther Weg, die Parkplätze liegen dann komplett vor der Filiale. "Der Rewe-Markt an der Hansastraße ist unter den Lebensmittelmärkten schon fast ein Dinosaurier", erklärte Hildegard Adamofski aus dem Planungsamt der Stadt und spielte auf das Baujahr an. Bereits aus dem Jahr 1984 stammt das unansehnlich gewordene Gebäude, das nach dem Aus für zwei Spar-Märkte am Barmbeker Ring und am Hanseatenweg der einzige verbliebene Versorger in der Oberstadt ist. Zum Vergleich: Aldi will seinen erst sechs Jahre alten Markt an der Schleuse bereits jetzt durch einen Neubau ersetzen.

Im Planungsausschuss stellte Hildegard Adamofski erste Pläne vor, um die Bereitschaft der Politik, den Bebauungsplan (B-Plan) entsprechend zu ändern, abzufragen. Grundsätzlich wurde das Vorhaben von der Politik begrüßt. "Ich könnte mir vorstellen, dass die Fläche an der Hansastraße intensiver genutzt werden könnte", sagte Gerhard Boll (Grüne), der Planungsausschuss-Vorsitzende. Ihm schweben Wohnungen über dem Supermarkt vor. Doch dafür erwartet Bauamtsleiter Peter Junge keine Zustimmung des Unternehmens. Denn Rewe plant ein "Green Building"-Konzept, setzt also auf Öko. Und dazu soll es neben einer großen Raumhöhe, viel Glas und massiven Leimholzbindern auch eine auf den eigenen Bedarf ausgelegte Wärmegewinnung geben.

Um die Kunden "einzufangen" soll der Parkplatz zur Hansastraße hin ausgerichtet werden, der geplante Neubau soll dafür auf dem Grundstück ganz nach Norden an den Worther Weg verschoben werden. Die Verkaufsfläche soll weiterhin 1200 Quadratmeter betragen, in dem Neubau aber deutlich bessere Anordnungen der Waren ermöglichen.

Damit das Gebäude in die hintere Grundstücksecke geschoben werden kann, muss der B-Plan geändert werden - was in Kürze erfolgen soll. Rewe muss dafür zahlen, ein entsprechender städtebaulicher Vertrag soll geschlossen werden. Gebaut werden könnte dann 2016. Die Oberstädter müssten dann aufgrund des Abrisses und des Neubaus etwa ein halbes Jahr lang auf ihre Einkaufsmöglichkeit verzichten.