Von Jan H. Schubert

Kröppelshagen.
Zunächst sorgte das Thema für viel Diskussionsstoff, doch zuletzt ist es ruhig um das geplante Flüchtlingsheim an der Friedrichsruher Straße geworden. Dabei hatte der Bauausschuss bereits im Oktober beschlossen, Schlichtwohnungen auf dem Gelände an der B 207 zu errichten. Mitte Februar stellte Brigitte Mirow, Leitende Verwaltungsbeamtin im Amt Hohe Elbgeest, im Gremium erste Entwürfe zu der Unterkunft vor, die in drei Wohnblöcken auf zwei Geschossen etwa 80 Quadratmeter große Wohnungen für je sechs Flüchtlinge anbieten soll. 50 Bürger beteiligten sich an der Sitzung mit vielen Verbesserungsvorschlägen. Das Thema war akut, der Ausschuss tagte rund eine Woche nach dem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Escheburg.

Zwar hat sich auf dem Bauplatz seitdem nichts getan. Das Thema ruhte aber keineswegs, wurde zuletzt überwiegend im sogenannten Ad-hoc-Ausschuss behandelt. Dieser setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Amtsausschusses inklusive Amtsvorsteherin und Dassendorfs Bürgermeisterin Martina Falkenberg, Bürgern der Gemeinde Kröppelshagen-Fahrendorf sowie den Architekten. Ad-hoc-Ausschüsse beschäftigen sich ausschließlich mit einem Thema. Oberste Prämisse: Die 1200 Menschen aus der Gemeinde sollten in jeden Planungsschritt eingebunden sein. Außerdem wurde der Bauplan immer unter dem Aspekt modifiziert, dass das Gebäude auch unproblematisch in ferner Zukunft weitergenutzt werden kann, wenn die Flüchtlinge irgendwann wieder weg sind.

Die nächste Ad-hoc-Runde gibt es am Montag, 1. Juni. Dies soll die letzte Debatte vor der entscheidenden Tagung des Amtsausschusses sein. Martina Falkenberg sagt: "Final wird der Bauantrag am 23. Juni höchstwahrscheinlich dort beschlossen."

Bevor sich aber die ersten Bauarbeiten am größten Gebäude (850 Quadratmeter Nutzfläche), das auf Kröppelshagener Grund stehen wird, beginnen, muss noch einiges geklärt werden. Beispielsweise steht auf dem 2000 Quadratmeter großen Areal noch das verwaiste Gasthaus "Dazza". "Den Abriss mussten wir ausschreiben auf der Suche nach dem günstigsten Unternehmen. Das hat auch Zeit gekostet", erklärt Falkenberg.

Ein Streitthema war bis zuletzt die Unverbindlichkeit in den Aussagen von Amtsseite, sich auf eine genaue Anzahl von Flüchtlingen festzulegen. Falkenberg dazu: "Wir haben alle beschlossen, dass es 40 Erwachsenen-Betten sein sollen. Das geht auch aus der Raumgestaltung hervor."

Ab 24. Juni ist in Sachen Flüchtlingsheim dann der Kreis am Zug. Im Amt Hohe Elbgeest wird damit gerechnet, dass die Baugenehmigung für das Heim nach zwei Monaten vorliegt. Der Bau könne dann voraussichtlich Mitte nächsten Jahres bezugsfertig sein, so Martina Falkenberg.