Geesthacht
(cbx).
Zur 800-Jahr-Feier im nächsten Jahr haben zahlreiche Verbände und Vereine rund 50 Vorschläge für unterschiedliche Aktionen und Projekte eingereicht. Auch die Naturschützer vom BUND haben eine Idee: eine Triebwagenverbindung zwischen Geesthacht und Hamburg für zwei bis drei Tage. Probleme bereitet die Finanzierung.

"Geesthacht hat eine rund 100-jährige Bahngeschichte", klärt Initiator Jürgen Ziemer über den Zusammenhang der aktuellen Diskussion um eine neue Bahnverbindung nach Hamburg und dem Stadtjubiläum auf. Außerdem könnten Oldtimer-Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) als Zubringer eingesetzt werden. Doch Ziemer braucht eine Finanzspritze, 5000 Euro wollte er von der Stadt haben - doch die zuständige Jury lehnte zunächst ab.

Inzwischen bekommt der BUND Unterstützung von der CDU und den Grünen: "Wir sehen das Projekt als Chance, bei der Jubiläumsfeier einer breiteren Öffentlichkeit zu zeigen, welche Chancen eine Bahnanbindung für Geesthacht bedeutet", sagt CDU-Fraktionschef Sven Minge. Mit Ali Demirhan, Fraktionschef der Grünen, forderte er deshalb in der Sitzung den Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Kontaktpflege auf, den Betrag von 5000 Euro zur Verfügung zu stellen. Ziemer: "Dies wäre auch ein deutliches Signal, um an weitere Fördermittel vom Kreis oder der Aktivregion zu gelangen."

Doch es gab auch kritische Stimmen: "Wir haben für die Finanzierung der Jubiläumsfeier eine Obergrenze beschlossen, dazu sollten wir stehen", mahnte Hicran Hayik-Koller (SPD). Die Gefahr: Auch andere Projekte, deren Finanzierung bereits abgelehnt wurde, könnten versuchen, auf Umwegen doch noch städtische Zuschüsse einzuwerben.

"Nur weil die städtische Finanzierung eines bestimmten Projektes abgelehnt wurde, heißt das ja nicht, dass man nicht eigenverantwortlich Projekte initiieren und durchführen kann", befand Museumsleiter Wolf-Rüdiger Busch. Er hatte als Jurymitglied damals über den Antrag von Ziemer mit abgestimmt. Nach langer Diskussion empfahlen die Politiker, dass der Finanzausschuss dem BUND maximal 5000 Euro für das Stadtjubiläum nächstes Jahr zur Verfügung stellen soll.