Von Timo Jann

Geesthacht.
"Alles neu macht der Mai", sagt ein Sprichwort. Das gilt in diesem Jahr auch im Kleinen Theater an der Schillerstraße (KTS). Geschäftsführer Thorsten Winkler hat ein Jahr nach seinem Amtsantritt den großen Saal des KTS neu bestuhlen lassen. Die bisher unbeliebte dritte Reihe erhielt durch ein zusätzliches Podest eine leichte Erhöhung und bietet dadurch einen besseren Blick auf Bühne und Leinwand. Die Logenplätze sind nun schwarz und auch optisch von den Parkett-Plätzen getrennt. Zudem ist im Saal neuer Teppichboden verlegt worden. Neben dem neuen Erscheinungsbild präsentierte Winkler gestern Vormittag das Programm für die nächste Theaterspielzeit vor. Live auf der Bühne stand auch Ingo Oschmann, der am 11. September seine Show im Rahmen der ersten Geesthachter Comedy-Wochen im KTS zeigen wird.

Neue Künstler für neue Zielgruppen

"Das neue Programm ist sehr abwechslungsreich und umfasst fast doppelt so viele Stücke wie bisher", sagte Winkler im Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir wollen auch neue Zielgruppen erschließen." Dazu hatte er schon im vergangenen Jahr Künstler verpflichtet, die ursprünglich gar nicht für das KTS gebucht waren, aber sehr gut ankamen. "Das waren Tests, so stelle ich es mir auch für die Zukunft vor", sagt Winkler. "Ziel muss es mittelfristig sein, mit dem Zuschuss der Stadt auszukommen." Deshalb soll sich in Zukunft der kulturelle Anspruch einiger Gäste mit den wirtschaftlichen Interessen des Hauses die Waage halten.

Ein weiterer Baustein, um das Haus finanziell auf gesunde Füße zu stellen, wird einige Besucher stark treffen: So soll die üppige Ermäßigung von 50 Prozent, etwa für Empfänger von Sozialeistungen, deutlich reduziert werden. Im Gegenzug wird es aber für das Kino Familientage geben, auch Studenten und Schüler sollen künftig günstigere Tickets erhalten. "Das Kino finanziert das Theater mit, deshalb ist das Kino so wichtig", erklärte Winkler bei der Programmvorstellung. Reduzierte Karten für Theatervorstellungen wird es künftig für die Sitzplätze in den beiden ersten Reihen geben anstatt für die Plätze am Rand. "Ich denke, wir sind auf einem guten Weg", sagte Winkler.

Die Zahlen, die er nicht-öffentlich der Gesellschafterversammlung präsentiert hatte, schienen dort schon zufriedene Gesichter verursacht zu haben. "Wir wollen, dass die Geesthachter noch lange Freude an unserem Haus haben, deshalb müssen wir einige Dinge ändern", erklärte Winkler. Der Auftritt von Ingo Oschmann war so ein Beispiel. "Seht es als kleinen Vorgeschmack für meine Show hier", sagte der Comedian den etwa 80 Zuschauern.