Von Timo Jann

Geesthacht.
Überteerte Schlaglöcher, notdürftig reparierte Risse im Asphalt - der Fahrbahnbelag auf dem Finkenweg erinnert immer mehr an einen Flickenteppich. Das soll sich ändern, die Straße wird saniert. Deswegen befürchten die Anwohner, dass ihnen bald saftige Rechnungen ins Haus flattern. Der Grund: die Ausbaubeiträge, die auf die Anlieger umgelegt werden.

1,67 Millionen Euro hat die Stadt für die Baumaßnahmen in ihrem Haushaltsentwurf für die Sanierung vorgesehen - ein Großteil werden die Anwohner tragen müssen. Wie viel ist allerdings noch unklar, die Verwaltung schreckt seit der Kostenexplosion bei der Sanierung der Elbstraße davor zurück, die Zahlen vor dem Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung der Bauleistungen öffentlich zu nennen. Bei einer Sitzung des Bauausschusses im Juni 2011 hatte Bürgermeister Volker Manow die Anwohnerpauschale dort mit maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter beziffert, letztendlich wurden 10,30 Euro kassiert.

Ein ähnliches Szenario befürchten auch die Anwohner des Finkenwegs. Deswegen hatten sie einen detaillierten Fragenkatalog an die Mitglieder des Bauausschusses formuliert. Unter anderem wollten die 20 anwesenden Anwohner vom Fachausschuss wissen, ob nach der Sanierung auch weiterhin Landwirte die Straße nutzen dürfen, oder ob vor der Einführung der neuen Buslinie geprüft wurde, ob die Straße der Mehrbelastung standhält oder ob das Neubaugebiet Finkenweg-Ost sein Wasser über die Kanalisation im Finkenweg entsorgt.

"Da es noch keine Planung gibt und dann auch die Straßenbeleuchtung erneuert werden soll, kann man aus dem Stegreif keine Kosten nennen", bat Bauamtsleiter Peter Junge die Anwohner um Verständnis. Im Finkenweg sollen getrennte Ableitungen für Schmutz- und Regenwasser installiert, anschließend die Fahrbahn mit den Gehwegen saniert werden. Nach dem ursprünglichen Plan der Stadtverwaltung sollten 2016 die Planungen beginnen, 2017 und 2018 dann die Bagger rollen. "Dieser Zeitplan wird sich mindestens um ein Jahr verschieben", so Junge. Der Grund: Es mangle an erforderlichen Kapazitäten. Allerdings versprach Junge den Anwohnern, nach dem Abschluss der Planungen bei einem Treffen des Siedlerbunds Rede und Antwort zu stehen, alle Details zu erläutern.

Jedoch hätte man dies auch anders regeln können: Bei der Erschließung des Neubaugebiets hätte die Stadt vertraglich festhalten können, dass der Finkenweg-Ost über den Finkenweg angebunden wird. Dann unter der Voraussetzung, die Sanierung aus den Einnahmen der 160 Grundstücksverkäufe zu finanzieren.