Geesthacht
(tja).
Die Dauerbaustelle in der Fußgängerzone sorgt für wachsenden Unmut. Ein Sachstandsbericht im Bauausschuss entfachte eine Diskussion, wie weiter zu verfahren ist.

"Wir haben der Baufirma jetzt klar gemacht, dass sie so nicht fortfahren kann", berichtete Bauamtsleiter Peter Junge. Erst gestern begannen in denen im Tiefbau ansonsten fertigen Bauabschnitten eins und zwei die Pflasterarbeiten.

"Ich habe den Eindruck, dass vorne immer mehr aufgerissen wird und hinten nichts fertig wird", ärgerte sich Walter Bödeker (CDU). Junge bestätigt: "So, wie es gerade läuft, war es nicht abgesprochen." Die Firma solle jetzt mit den Pflasterungen deutlich nachlegen und zwei Kolonnen einsetzen.

Schon seit September 2014 laufen die Bauarbeiten, zur Weihnachtszeit wurden sie nur kurz unterbrochen. Dennoch liegt man nicht im Zeitplan. Als Gründe werden nicht bekannte Hindernisse im Boden und Leitungen genannt, die nicht da verlaufen, wo man sie während der Planungen erwartet hatte. Dass man die Positionen der Leitungen nicht kenne, kritisierte Werner Flindt (SPD): Er forderte eine bessere Dokumentation.

Im Vorwege des Marktsonntags gab es weitere Überraschungen für die Stadt, räumte Junge ein: Man habe nicht geahnt, dass der 'Curry-Pavillon an dem Tag von so zentraler Bedeutung sei. Rasch wurden Flächen eingeebnet und Bauzäune verrückt, so Junge. "Wir müssen dazu die Kommunikation wohl noch verbessern."

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich heute um 17 Uhr bei einer öffentlichen Baustellenbegehung. Dann wollen Stadt und Planungsbüro die Geschäftsleute, Anwohner, Politiker und Interessierte über den aktuellen Stand und den weiteren Bauablauf informieren. Sascha Neitzel, Ingenieur des Planungsbüros Masuch + Olbrisch, wird das weitere Verfahren erläutern. Im Bauausschuss sagte Neitzel: "Wir können noch nicht großflächig pflastern." Hintergrund ist, dass die Mitte der künftigen Fußgängerzone und die Einbauten ausgelegt werden müssten, bevor weitere Flächen folgen können.

"Ende Juli sollen die ersten beiden Baufelder komplett fertig sein", verspricht Neitzel. Dann werde das neue grau-gelbe Betonsteinpflaster, das identisch mit dem auf dem Schillerplatz sein soll, von "easy fitness" bis zum Sparkassen-Center reichen.

Trotzdem wurde der alte Belag aus Asphalt schon bis zur Nelkenstraße aufgefräst. "Wir wollten die Fräse aus Kostengründen nur einmal in die Straße schicken", begründete Junge die Maßnahme. "Das sieht vielleicht nach Baustelle aus, ist aber gar keine", versuchte Neitzel Kritik zu entschärfen. Gearbeitet wird aktuell tatsächlich nur in einem kurzen Stück der Fußgängerzone, zugleich ist die Hälfte der Bummelmeile aufgerissen.

Bis zur verabredeten Pause zum Weihnachtsgeschäft 2015 - die wurde schon 2014 nicht eingehalten - soll das neue Pflaster bis zur "Speisekammer" reichen, heißt es. Folge: Der weitere Bereich bis zur Nelkenstraße würde im Winter aufgefräster Asphalt oder ein aufgerissener Bereich für den Kanalbau bleiben.