Von Kai Gerullis

Geesthacht.
Die Stimmung am Elbufer war umwerfend - doch das Rockbi-Festival endete im vergangenen Jahr mit einem finanziellen Desaster. Das ist mittlerweile Geschichte, alle Rechnungen sind bezahlt - nach zwei Benefiz-Konzerten erklärten sich die beiden Organisatoren Jessica und Kurt Schöpf bereit, die fehlenden 2000 Euro aus eigener Tasche zu übernehmen. "Wir wollten, dass es weitergeht", sagt Jessica Schöpf. Mittlerweile steht das Programm für die sechste Auflage des Festivals am 7. und 8. August fest.

"Wir haben aus dem vergangenen Jahr gelernt und machen ein bisschen was anders", erzählt die Geesthachterin. So wurde der dritte Konzert-Tag gestrichen, gerockt wird nur am Freitag und Sonnabend. "Das Problem ist halt, dass die Kosten beispielsweise für Toiletten und den Sicherheitsdienst weiterlaufen - und da hat uns der dritte Tag finanziell das Genick gebrochen", sagt Jessica Schöpf.

Beim Programm setzen die Organisatoren in diesem Jahr auf Eingängiges. "Das Klischee lautet ja, dass wir ziemlich hardrocklastig sind. Das stimmt aber schon lange nicht mehr", sagt Jessica Schöpf. So konnte sie für den Freitag die Gruppe "Qunstwerk" aus Ulm begeistern, die eine Mischung aus Hiphop und Soul mit deutschen Texten auf die Bühne bringt. Als Geheimtipp aus Hannover gelten "Transmitter", zudem kommen erneut die Publikumslieblinge "Fifth Avenue". "Am Sonnabend haben wir dann Rock in verschiedenen Variationen auf dem Programm und sind sehr lokal", sagt Jessica Schöpf. Zugesagt haben unter anderem der Geesthachter Kurt Buschmann, "Audiokind" und "Die Schwimmer". Insgesamt sollen 13 Bands spielen.

Neu wird in diesem Jahr die Toiletten-Situation geregelt: Statt Dixi-Klos soll es WC-Wagen geben. "Das war ein Wunsch von vielen Gästen, so haben wir auch fließend Wasser", sagt die Veranstalterin. Keine Kompromisse gibt es dagegen beim Getränke-Ausschank: "Auch diesmal wird es an unseren Bars keinen harten Alkohol geben. Wir sind stolz drauf, dass es bei Rockbi bislang immer friedlich war und das soll auch so bleiben." Mehr Variationen plant das Orga-Team dagegen beim Essen - hier haben einige neue Anbieter ihr Kommen zugesagt. "Es wird weit mehr als nur Bratwurst geben", verspricht Kurt Schöpf.

Das Rockbi-Festival startete 2010 als Initiative eines Vereins. Damals kamen 500 Musikfans ans Elbufer. Vergangenes Jahr zählten die Veranstalter rund 5000 Zuhörer auf dem Menzer-Werft-Platz. Und auch wer es am 7. und 8. August nicht an die Elbe schafft, kann teilnehmen: "Wir planen erstmals einen Live-Stream im Internet, auf dem jeder das Festival per Video verfolgen kann", so die Organisatorin.