Geesthacht
(tja).
30 Artikel umfasst die 1948 verfasste Resolution der Vereinten Nationen zu den Menschenrechten. Das Verbot der Folter gehört ebenso dazu wie die freie Meinungsäußerung. Die Geesthachter Ortsgruppe von Amnesty International (AI) möchte die Menschenrechte bekannter machen und am Elbufer einen Menschenrechtspfad einrichten. Auf 14 oder 15 Schautafeln, so die Idee, könnten die Spaziergänger über die 30 Artikel informiert werden. Das Konzept stellte Klaus Köhn, der seit mehr als 30 Jahren bei AI aktiv ist, jetzt im Planungsausschuss erstmals vor.

"Amnesty hat für Geesthacht schon weit reichende Ideen entwickelt", berichtete Bauamtsleiter Peter Junge im Ausschuss, nachdem es zwischen den Vertretern von AI und Bürgermeister Volker Manow ein erstes Vorgespräch gegeben hatte, an dem auch Junge teilnahm. Köhn nutzte die Chance, im Fachausschuss das Konzept ausführlich zu präsentieren. "Wir sehen es als wichtig an, auf die Menschenrechtserklärung aufmerksam zu machen, es ist jetzt aufgrund der Flüchtlingssituation vieler Menschen auch die richtige Zeit dafür", sagte Köhn.

Vom Startpunkt am Freizeitbad aus könnte nach Einschätzung von AI auf der Elbhalbinsel ein Rundweg mit den laut Köhn "eingängigen Darstellungen" auf den Infotafeln angelegt werden. Köhn schätzt, dass jede Tafel etwa 300 Euro kosten würde, er hofft auf Sponsoren. Köhn: "Schulklassen oder Jugendgruppen könnten Ausflüge zum Menschenrechtspfad machen und sich informieren."

FDP und Grüne sprachen sich im Fachausschuss ohne Einschränkungen für das Vorhaben aus, die SPD forderte eine Verlängerung des Pfads über die Elbuferstraße hinaus bis zum "Grünzug am Elbufer". Von der CDU gab es Kritik an der letzten geplanten Infotafel, auf der Amnesty um Spenden bitten würde und über seine Treffen (jeden zweiten Mittwoch im Monat um 20 Uhr im Oberstadttreff) informieren möchte.

Einen Beschluss gibt es noch nicht: "Wir sollten jetzt nichts übers Knie brechen und erst während der nächsten Ausschusssitzung im Mai eine Entscheidung treffen", sagte der Ausschuss-Vorsitzende Gerhard Boll (Grüne).