Geesthacht (cbx). Welcher Pinguin frisst mehr Fische?

Geesthacht (cbx). Welcher Pinguin frisst mehr Fische?
Das Spiel "Hey, Danke für den Fisch" ist ein Brettspiel für zwei bis vier Kinder ab acht Jahren. Doch für Noah Peeters (16), Til Blechschmidt (17) und Max Zager (16) bietet das Spiel eine ganz besondere Herausforderung: Die drei Schüler vom Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) haben es bis in die Champions-League-Runde der Software-Challenge 2015 geschafft.

Seit 2004 organisiert das Institut für Informatik der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) das landesweite Schulprojekt. Jedes Jahr wird ein anderes Gesellschaftsspiel ausgewählt, die Teilnehmer müssen dazu einen eigenen virtuellen Spieler programmieren. Mit einem eigenen Algorithmus, der selbstständig die besten Züge in jeder Situation vorausberechnet.

"Für unseren ersten Client, also unseren ersten Prototypen des Spielers, haben wir ein ganzes Wochenende programmiert", sagt Til Blechschmidt. Dafür haben die Gymnasiasten extra die Programmiersprache Java gelernt - im Informatikkursus wird eine andere Sprache verwendet. Das war im September vergangenen Jahres, seitdem musste ihr virtueller Spieler ganz oft antreten. Zuerst gegen menschliche Mitspieler, später in Freundschaftsspielen gegen die anderen 58 Teams. Im März starteten die Gruppenspiele der besten 24, von denen die acht Bestplatzierten im Finale am 12. Juni im Citti-Park in der Landeshauptstadt um die diesjährige Meisterschaft kämpfen. Und nach aktuellem Spielstand wären die OHGler auf Platz acht gerade mit dabei. Doch noch stehen zehn Spiele aus. "Aber wir gehen fest davon aus, dass wir im Finale dabei sind", sagt Noah Peeters.

Es gibt auch einen ernsten Hintergrund: "Wir haben sehr viele Studienabbrecher gerade in der Informatik", sagt Ulrike Pollakowski vom Organisationsteam der Software-Challenge. Um mehr gute und vor allem motivierte Studienanfänger nach Kiel zu locken, wurde das Schulprojekt ins Leben gerufen. Wie bei der richtigen Champions-League gibt es für die Gewinnerschule einen Pokal - und einen Scheck über 1000 Euro. Für die siegreichen Teilnehmer Informatik-Stipendien.