Von Kai Gerullis

Geesthacht.
Die Volkshochschule ist im Oktober vom Neuer Krug in die Buntenskampschule gezogen. Die ehemaligen Räume neben der Förderschule befinden sich seitdem in einem Dornröschenschlaf. Weil der Brandschutz nicht mehr zeitgemäß ist, wurde das Gebäude im vergangenen Jahr einfach verschlossen - Pläne, wie ein Familienzentrum, wurden aus Kostengründen verworfen. Auch eine Übertragung an die städtische Wohnungsgesellschaft WoGee wurde abgelehnt, das Gebäude auf Wunsch der Politik offiziell stillgelegt.

Doch seit einigen Tagen wird in dem Trakt wieder gearbeitet. Die Stadt hat sich entschieden, zwei Räume der Flüchtlingshilfe Geesthacht zur Verfügung zu stellen. Die Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe sind froh über die unkomplizierte Nutzung. "Wir verwenden derzeit zwei Räume als Lager für Kleidung und Möbel, die sich die Flüchtlinge zweimal wöchentlich direkt bei uns abholen können", sagt Joachim Schmitt von der Flüchtlingshilfe.

Zwar hat die Stadt die neue Nutzung ohne Rückfrage der Politik beschlossen. In den Fraktionen sieht man die Aktivierung der alten VHS für die Flüchtlingshilfe allerdings positiv: "Der Brandschutz ist ja nur ein Problem im oberen Stockwerk, zudem soll es keinen Publikumsverkehr geben. Ich halte diese Akut-Nutzung für absolut wünschenswert, denn aufgrund der anhaltenden Flüchtlingsströme müssen wir schnell reagieren", sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende Kathrin Wagner-Bockey. "Es ist ja zweckmäßig, diese Räume zu nutzen, bevor irgendetwas angemietet wird." Allerdings betont Wagner-Bockey, dass es nicht zu einer schleichenden Nutzung der Räume als Lager für die Stadt oder andere Nutzungen kommen dürfe. Auch die CDU begrüßt den Vorstoß. "Wir müssen alle Mittel und Wege nutzen, in dieser Zeit schnell reagieren zu können", so Fraktionschef Karsten Steffen.

Wer Möbel oder Kleidung für die Flüchtlinge spenden will, erreicht den Verein unter Tel. (01 75) 632 86 26.