Von Timo Jann

Geesthacht.
Die Baustelle in der Fußgängerzone wandert Abschnitt für Abschnitt von der Post bis zum Schillerplatz. So war es zumindest geplant, damit Einkäufer und Anlieger möglichst wenig gestört werden. Doch statt zu wandern, dehnt sich die Baustelle immer weiter aus, mehr als ein Drittel der Fußgängerzone ist derzeit abgesperrt. Vorn wird fleißig alles aufgerissen, doch dahinter wird bislang nichts wieder abgeschlossen.

Und so scheint es auch noch zu bleiben. Schuld sind die viel diskutierten Pflastersteine, bei denen es offenbar Lieferschwierigkeiten gibt: "Wir haben noch keinen Termin, wann das Pflaster kommt", erklärte Torben Heuer, der Sprecher der Stadtverwaltung, auf Nachfrage unserer Zeitung. So werden bislang erst Vorbereitungen zur Verlegung getroffen.

Derweil wächst in der Bergedorfer Straße der Frust. "Es kann doch nicht sein, dass mittlerweile fast die Hälfte der Fußgängerzone eine Großbaustelle ist", kritisiert eine Geschäftsinhaberin. Denn seit Freitag reicht das Baufeld von der Bahnstraße bis zur Nelkenstraße. Die von Westen gesehen ersten beiden Baufelder seien bereits - bis auf das fehlende Pflaster - nahezu fertiggestellt, so Heuer. Im Baufeld 3, das sich im Bereich vor dem Kreissparkassen-Center befindet, wurden die Kanalarbeiten und die Hausanschlüsse bereits erledigt. Im Baufeld 4, das von der Bohnenstraße bis zur "Speisekammer" führt, laufen diese Arbeiten gerade an. "So, wie die hier vorankommen, wird sich das Vorhaben wohl noch einige Monate hinziehen", fürchtet Gastwirt Thomas Fabel von der "Speisekammer".

Es habe durchaus Verzögerungen gegeben, räumt Heuer den Zeitverzug ein. Jetzt soll die Baukolonne Vollgas geben und bis zum Weihnachtsgeschäft so weit wie möglich gen Osten vorrücken. Dann werden die Bauarbeiten wie versprochen ruhen, so Heuer. "Wir versuchen, so weit es geht voranzukommen", sagt er, so soll verloren gegangene Zeit wieder aufgeholt werden.

Teilweise wird sogar sonnabends gearbeitet. Mit dem entsprechenden Risiko, wie es an diesem Sonnabend zu beobachten war: Große Lastwagen fahren rückwärts ohne einen Einweiser, der normalerweise den Gefahrenbereich hinter einem schweren Lastwagen sichert, durch die belebte Einkaufsstraße.

Und auf die Arbeiter kommen auch schon erste Ausbesserungsarbeiten zu: Vor "easy fitness" an der Bahnstraße ist der frisch eingebaute Asphalt bereits abgesackt. Und am Schillerplatz wurden jetzt die kleinformatigen Pflastersteine, mit denen runde Schachtdeckel eingefasst waren, ersetzt. Die Deckel erhielten eine runde Metalleinfassung, und das eigentliche Pflaster des Platzes wurde bis an diesen neuen Rand gelegt. Das Kleinpflaster hielt der hohen Verkehrsbelastung nicht stand.