Marathon: Geesthachter Sven Peper läuft am 26. April zum 15. Mal in Hamburg mit

Die Sonne steht tief über der Elbe, taucht den Aussichtsplatz am alten Fähranleger in goldgelbes Licht. Sven Peper nimmt einen tiefen Atemzug. Die Luft ist mild. Es duftet nach Frühling. Wie von selbst wechseln seine Füße in einen Laufschritt. Die grünen Turnschuhe treffen rhythmisch auf den Sandweg. Schrip, schrip, schrip. "Ich bin ein Gefühlsläufer", sagt Sven Peper. Nicht die Zeit treibe ihn, nicht der sportliche Ehrgeiz, vielleicht der Wunsch, "das Gewicht in Schach zu halten." Aber vor allem dieses gute Gefühl, wenn er nach einer Stunde und elf Kilometern Heim kommt: "Dann ist der Kopf frei."

So ist das, wenn Sven Peper läuft. Außer an einem Sonntag im April. Da ist alles anders. Nicht elf sondern, 42,195 Kilometer Weg liegen dann vor ihm, er wird von Tausenden angefeuert und ist vier Stunden unterwegs. Zum 15. Mal läuft der Geesthachter am Sonntag, 26. April, Marathon in Hamburg, von der Messe aus über die Reeperbahn, die Elbchaussee, vorbei an Hafen, Alster, Stadtpark, durch Ohlsdorf und Eppendorf, bis er schließlich wieder am Fernsehturm ankommt.

Über 18 000 Breiten- und Weltklassesportler nehmen im Schnitt am Haspa Marathon in Hamburg teil. In diesem Jahr wird der Lauf zum 30. Mal ausgerichtet. Bis zu 700 000 Zuschauer stehen entlang der Strecke. 19 500 Laufbegeisterte haben sich in diesem Jahr angemeldet. Gut 7000 Teilnehmer sind bereits ein- oder mehrfach dabei gewesen - so wie Sven Peper.

Der Geesthachter Läufer weiß, worauf er sich einlässt: "Für 20 Kilometer bist du selber zuständig. Zehn Kilometer wirst du von den Zuschauern getragen und die restlichen zehn von den anderen Läufern. Wenn man Eppendorf erreicht hat, kriegt man die restlichen sieben Kilometer auch noch hin." Aber da tut es weh, da sind die Muskeln hart. Am schwersten seien allerdings die Abschnitte mit wenigen Zuschauern, etwa in der City Nord. "Aber wenn man durchs Ziel läuft, ist das einfach ein geiles Gefühl."

Auf seinen ersten Marathon war der 49-Jährige sehr gut vorbereitet. Heute sieht er es lockerer. "Ich trinke vier Wochen vorher keinen Alkohol und esse am Sonnabend eine große Packung Spaghetti Mirácoli." Morgens gebe es Kaffee satt. "Ich trinke während des Laufens viel und esse auch mal eine Banane", sagt der Geesthachter. Doch wirklich wichtig für die Vorbereitung auf den Marathon sei nur eins: "Kilometer zu fressen".