Saisonstart: SVG bangt um Standort und Umschlagplatz

"Endlich Frühling", freut sich Hauke Haberlandt, der Vorsitzende der Segler-Vereinigung Geesthacht (SVG). Denn das bedeutet für ihn und seine Vereinskollegen: Es geht wieder auf die Elbe. 22 Boote haben die Mitglieder der SVG mithilfe eines Telekrans zu Wasser gelassen. In zwei Wochen folgen weitere. "Ich bin noch nicht fertig mit den anstehenden Arbeiten", erzählte Peter Bodes. Deshalb wird sein Boot erst Ende April Segel setzen.

Den Umschlagplatz im Hafen konnten die Segler wahrscheinlich zum letzten Mal nutzen, denn die Stadt hat einen Teil des Umschlagplatzes bereits 2013 an den Baukonzern Züblin verkauft. Der möchte voraussichtlich noch in diesem Jahr mit dem Bau von etwa 90 Mietwohnungen beginnen. Zurzeit sucht das Unternehmen einen Käufer für die Immobilien. "Wenn hier gebaut wird, wird nicht nur der Umschlagplatz aufgegeben, dann gibt es auch eine Promenade, die für uns nicht mehr geeignet ist", sagt Haberlandt. Das Problem: Auf dem Umschlagplatz haben nicht nur der Telekran und die von Treckern gezogenen Bootstrailer ausreichend Platz, es gibt auch einen direkten Weg vom SVG-Gelände an der Hallenstraße zu dem Platz. Und der ist immens wichtig, denn viele der Trailer haben keine Zulassung für den öffentlichen Verkehrsraum, weil die Boote nur während der Winterpause auf ihnen stehen.

Die SVG hatte deshalb bereits ein Gespräch mit Bürgermeister Volker Manow und Bauamtsleiter Peter Junge. "Die Atmosphäre war gut. Aber wie wir das Problem lösen können, wissen wir noch nicht", fasst der SVG-Vorsitzende das Treffen zusammen. Die Idee: Im Bereich des SVG-Hafens an der Hallenstraße könnte ein neuer Platz für das Einwassern der Boote angelegt werden. "Das wäre auch für Ausflügler ein Blickfang", meint Haberlandt. "Es kann ja nicht immer nur um 'Geesthacht an die Elbe' gehen, es muss ja auch mal um 'Geesthacht auf die Elbe' gehen, und dafür sind wir als kleiner örtlicher Verein die beste Adresse", so Haberlandt. Gut 150 Mitglieder zählt der Wassersportverein, der sein Gelände von der Stadt gepachtet hat.

Langfristig ist die Zukunft der SVG ohnehin unklar.

Bisher hat sich die Stadt gescheut, viel eigenes Geld für die Hafencity in die Hand zu nehmen. Sollte sich nun ein Investor finden, der auch das SVG-Gelände direkt an der Uferkante bebauen möchte, könnte das das Aus für den Standort und den Verein in Geesthacht bedeuten.

Vorerst starten die Besitzer mit ihren Segel- und Motorbooten jetzt aber in die Saison. Haberlandt: "Die meisten von uns werden zu Touren auf der Ober- und Unterelbe ablegen, ich persönlich überführe mein Boot nach Travemünde und werde auf der Ostsee segeln."