Buchenberg: Anwohner sauer über Umbau zur Wendeschleife

Bis zu hundert Schulkinder steigen hier täglich aus, viele weitere Fahrgäste nutzen den Haltepunkt Buchenberg an der Börnsener Straße zum Umsteigen. Doch die Haltestelle gilt unter Busfahrern als eine der gefährlichsten in ganz Hamburg. So fehlt ein durchgehender Kantstein, zudem müssen Schulkinder zum Umsteigen ungeschützt die Straße überqueren. "Wir haben einen Hinweis vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV) bekommen, dass wir diese Haltestelle entschärfen sollten", sagt Börnsens Bürgermeister Walter Heisch (SPD).

Doch das geht nur mit einer großen Lösung: Um den Schulweg an dieser Stelle zu sichern, soll eine Buswendeschleife parallel zur Fahrbahn entstehen - scherzhaft wird das Projekt schon als "Börnsener ZOB" bezeichnet. Auch eine Mittelinsel auf der Fahrbahn ist angedacht. Das Problem ist, dass das Projekt viel Platz verschlingt, da festgelegte Kurvenradien für die Busse eingehalten werden müssen. "Die Wendeschleife soll auf einer Fläche entstehen, die derzeit hauptsächlich zum Parken genutzt wird", sagt Heisch. "Der Parkraum würde entfallen, was für die Anwohner natürlich ärgerlich ist. Aber der sichere Schulweg hat hier Vorrang und wir wollen reagieren, bevor etwas passiert", sagt der Bürgermeister. Deshalb sollen die Arbeiten schnellstmöglich beginnen, der Planungsausschuss hat Ende Februar bereits die Zustimmung gegeben. "Noch sind wir aber mit dem HVV in der Abstimmung", sagt Heisch.

Unter den Anwohnern macht sich dagegen schon Unmut über die Pläne breit: "Wir können das nicht glauben. Vor ein paar Jahren wollte die Gemeinde hier noch ein Mahnmal hinsetzen und den Platz schön machen. Schließlich ist das der alte Börnsener Dorfplatz. Und jetzt soll hier ein ZOB hin", sagt Nachbar Siegfried Manzke.

Was die Anlieger, die nur durch Zufall von dem Umbau erfahren haben, vor allem nervt, ist der Wegfall der Parkflächen. Denn die sind ohnehin knapp, zudem durften einige Anwohner keine Parkplätze vor ihren Häusern bauen - um den Dorfplatz-Charakter zu erhalten, wie sie sagen. "Außerdem sollen die Busse direkt an unseren Grundstücksgrenzen halten. Das ist eine deutliche Einschränkung", sagt Anlieger Timo Viehöver. Die Anwohner fordern die Gemeinde auf, die Pläne noch einmal zu überdenken - und auch die Bürger einzubeziehen. Denn eine Alternative gebe es: "Die Schulbusse könnten oben bei den Kreiseln zum Umsteigen halten. Dort ist ausreichend Platz und niemand wird gestört", so Timo Viehöver.