Amphibien: Auf dem Weg zum Laichplatz lauern die Gefahren

Vorsicht, Amphibien wollen über die Straße! Wie jedes Frühjahr machen sich Kröten, Frösche und Salamander auf den Weg von ihren Winterquartieren zu ihren Laichplätzen. "Dieses Jahr sind sie spät dran", sagt Elfi Minge (62) vom Naturschutzbund (Nabu). "Zwar waren die ersten Amphibien schon Anfang März vereinzelt unterwegs, aber aufgrund des Kälteeinbruchs haben sich bisher noch nicht viele auf Wanderschaft gemacht."

Doch seit gestern herrscht Hochbetrieb hinter dem Krötenzaun an der Mercatorstraße. "Wir haben insgesamt 120 Tiere eingesammelt", sagt Nabu-Mitglied Rüdiger Drews. Zusammen mit Minge holt der 67-Jährige einmal pro Tag die Tiere aus den alle 15 Meter in den Boden eingelassenen Sammeleimern. Danach werden die Tiere gezählt, ihre Art bestimmt und sie dann sicher über die Straße gebracht. Die gestrige Bilanz: Erdkröten, Grasfrösche, Moorfrösche und drei Teichfrösche sowie ein Teichmolch. "Gras- und Moorfrösche sind erheblich gefährdet, stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten", sagt Minge. Wegen des großen Andrangs hinter dem Schutzzaun werden die Naturschützer nun auch abends sammeln gehen.

Bereits im Februar hatten Mitarbeiter des städtischen Bauhofs an der Mercatorstraße, am Fahrendorfer Weg und an der Wilhelm-Holert-Straße Krötenzäune errichtet. Diese werden von den Nabu-Mitgliedern bis zum Ende der Laichzeit Mitte/Ende April betreut. Früher waren viele Amphibienarten in Geesthacht zahlreich vertreten, doch in den vergangenen Jahren ist die Zahl deutlich gesunken. Drews: "Rund um den Kreisel Mercatorstraße haben wir dieses Jahr schon zwölf tote Tiere gefunden - alle überfahren."