Spezialauftrag: Stattliche Douglasien sind schwer zu finden

Knapp 70 Jahre brauchten die beiden mächtigen Douglasien im Hamwarder Forst, um ihre stattlichen Ausmaße zu bekommen. Nur zehn Minuten dauerte es, dann hatte Florian Palmen sie gestern mit der Motorkettensäge gefällt und Sönke Saack sie mit dem Forstschlepper an den Waldweg gezogen. Mit einem großen Spezialtransporter gehen die Baumstämme jetzt auf die Reise in ein Sägewerk bei Schleswig - und werden dann aufgesägt zu Flügeln für eine historische Windmühle in Dänemark.

Holzhändler Thomas Caro hatte Kontakt zum Eigenbetrieb Kreisforsten aufgenommen, nachdem dänische Kunden bei ihm nach den für die Windmühle benötigten großen Douglasien gefragt hatten. Im Revier von Hamwardes Förster André Guiard fanden sich die passenden Bäume. "Es ist ein interessanter Spezialauftrag. Geeignete Bäume zu finden ist nicht ganz einfach", erklärt Guiard.

Die Anforderungen an die Abmessungen der geforderten Stämme waren streng: Sie mussten extrem gerade gewachsen sein, eine Länge von mindestens 20,50 Meter haben und am so genannten "Zopf", dem oberen Ende des gefällten Stammes, einen Durchmesser von mindestens 43 Zentimetern aufweisen. "Ich habe die Bäume vorher mit dem Holzhändler ausgesucht. Es ist nicht so einfach den Durchmesser in 20 Metern Höhe vom Boden aus zu ermitteln, aber wir haben mit der Auswahl der beiden Bäume richtig gelegen und halten den Durchmesser am Zopf ein": Guiard ist nach der Fällung der 35 Meter hohen Bäume zufrieden. In Schleswig gibt es ein Sägewerk, das durch Erweiterungen in der Lage ist, so lange Bäume wie die Hamwarder Douglasien überhaupt aufschneiden zu können. "Normal sind zwölf Meter, manchmal gibt es 15 Meter. Aber mehr als 20 Meter ist schon sehr speziell", berichtet Caro.

Die Douglasien hatten sich bereits am Boden versamt, es wächst längst die nächste Generation. "Die Lücke, die jetzt durch die Entnahme der zwei alten Douglasien entstanden ist, ist in zwei bis drei Jahren nicht mehr zu sehen", sagt der Förster.