St. Barbara: Chor, Musiker und Solisten berühren Publikum

Schweigend und tief beeindruckt, verließen die Gäste die fast komplett besetzte St.-Barbara-Kirche. Die Sänger des St.-Barbara-Chores unter der Leitung von Professor Wolfgang Hochstein hatten gemeinsam mit den 29 Musikern des Orchesters von der Hochschule für Musik und Theater sowie der Sopranistin Linda J. Berg, dem Tenor Cheng Li und dem Bariton Jörn Dopfer die Zuhörer mit ihrer Darbietung des Passionskonzertes mit sich gerissen.

Zur Begrüßung regte Hochstein an, die Texte mitzulesen, "um zu wissen, was die Komponisten gemeint haben." Er bat, mit Blick auf den ernsten Anlass, am Ende nicht zu applaudieren.

Nach dem "Schau hin nach Golgatha!" von Friedrich Sicher (1789 bis 1860) folgte seine "Hymne am Todestag des Erlösers für Chor und Orchester" in einer hinreißenden Bearbeitung von Hochstein. Bereits der Auftakt dieses 70-minütigen Konzertes begeisterte die Musikbegeisterten. Es folgten von Anton Bruckner (1824 bis 1896) "Vexilla regis prodeunt" und der Passionshymnus für Chor a cappella.

"Die sieben Worte Jesu am Kreuz" des französischen Romantikers César Franck (1822 bis 1890) traf viele Zuhörer mitten ins Herz. Hier wurde Glaube zu Musik und die bedingungslose Hingabe Jesu hörbar. Die sanfte Fügung in sein Schicksal gefolgt von der zweifelnden Anklage "Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?!" über das "Mich dürstet" bis zum "Es ist vollbracht" und schließlich "Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist".

Das Konzertereignis wirkte in vielen Musikfreunden noch auf dem Heimweg nach.