Tourismus: Fast 30 Prozent mehr Gäste - Radler geben positives Feedback - Dampfeisbrecher fährt ab Mai

Eine Fußgängerzone zum Shoppen, ein großer Fluss zum Bootfahren, ein Museum für die Bildung und etliche traumhafte Wanderrouten sowie der beliebteste Radfernweg Deutschlands direkt vor der Tür - was will der Urlauber mehr? Richtig, gar nichts. Deshalb steigt die Zahl der Touristen in Geesthacht stetig an.

"Für das Jahr 2014 können wir mit knapp 46 000 Übernachtungen eine Steigerung um 28,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen", freut sich Anne Hartlich. "Damit sind wir fast gleichauf mit Lauenburg." Zusammen mit Kollegin Britta Rienitz berichtete die Tourismusmanagerin am Montagabend den Mitgliedern des Finanzausschusses über die aktuellen Entwicklungen.

"Grund für den Anstieg an Besuchern ist unter anderem die bessere Auslastung der Hotels und Gaststätten dank großer Buchungsportale wie booking.com", sagt Anne Hartlich. Ein Wermutstropfen: Nur wenige Urlauber buchen ihre Unterkunft direkt über die Touristinfo. "Das ist ein allgemeiner Trend auch in anderen Städten", sagt Britta Rienitz. Dennoch arbeitet das Team mit Hochdruck an einem modernen Internetauftritt, der unter www.geesthacht-tourismus.deim Herbst 2015 an den Start gehen soll.

Neue Einnahmen werden indes über den Wohnmobilstellplatz erzielt. Seit September 2013 ist der Platz gebührenpflichtig. "Dadurch haben wir nun auch erstmals Zahlen: 1257 Übernachtungen 2014", sagt Anne Hartlich. Das bedeutet Einnahmen von 8799 Euro plus 1442 Euro für Wasser und Strom. "Wir haben eine lange Saison. Der Platz ist von März bis Oktober gut genutzt, an den Wochenenden etwas stärker." Der Anspruch der Nutzer sei durch die Gebührenpflicht (sieben Euro pro Tag) allerdings auch gestiegen. Die Einfahrt ist bereits verbessert und der Entsorgungsbereich neu gemacht worden. "Es gab aber schon häufiger Beschwerden, weil der Platz nicht befestigt ist", sagt Anne Hartlich. Der Fachbereich Tiefbau empfiehlt, das zu ändern und in den Haushaltsberatungen für 2016 zu berücksichtigen.

Ein Problem bleiben außerdem die Autofahrer, die gerade bei gutem Wetter den Stell- platz als Parkplatz nutzen. "Wir haben deshalb ein Schild aufgestellt", so Hartlich. Walter Bödeker (CDU) wandte allerdings ein, dass das Schild wenig Wirkung zeige: "Ich bin vergangene Woche dreimal an dem Platz vorbeigekommen, und er war jedes Mal mit Autos zugestellt." Eine Schranke sei aber zu teuer und ein Seil im Hinblick auf die Verkehrssicherheit zu gefährlich, sagte die Tourismusmanagerin.

Ein positives Feedback brachte im vergangenen Jahr die Radverkehrsanalyse, bei der auf dem Feldherrenhügel zwischen Mai und Juni sowie Juli und August insgesamt über 11 000 Radler gezählt und 347 interviewt worden sind. Etwa zwei Drittel der Gezählten machten gerade Urlaub mit dem Rad. Die große Mehrheit würde die Radroute weiterempfehlen.

Nicht nur Touristen, sondern auch Anwohner können sich in diesem Jahr auf eine neue Attraktion freuen: Der über 100 Jahre alte historische Dampfeisbrecher "Elbe" wird ab 23. Mai zwischen Geesthacht und Lauenburg unterwegs sein, macht in Tesperhude und am Menzer-Werft-Platz fest. Ein Fahrplan ist in der Touristinfo erhältlich.