Dassendorf (tja). Die CDU Dassendorf sieht nach einer nicht-öffentlichen Beratung in der Gemeindevertretersitzung den Vorsitzenden des Planungsausschusses, Karl-Hans Straßburg (SPD), in Sachen Dassendorfer Mühle als befangen an.

"Für mich ist er nach den entsprechenden Paragrafen der Gemeindeordnung ganz klar befangen. Deshalb habe ich nach Rücksprache mit meinen Kollegen einen entsprechenden Antrag gestellt", erklärte gestern Albrecht Sakmann, Fraktionschef der CDU. Bürgermeisterin Martina Falkenberg und die Leitende Verwaltungsbeamtin Brigitte Mirow haben das Schreiben erhalten.

Wie berichtet, plant ein Investor, die Mühle an der Bundesstraße 207 umzubauen. Er möchte in deren Hauptgebäude Ferienappartements und in einem Nebengebäude einen Saal für Feiern und weitere Appartements bauen.

Straßburg hatte den Architekten des Investors, mit dem der Planungsausschussvorsitzende eng befreundet ist, zum Kreisbauamt nach Ratzeburg begleitet, um dort die Pläne des Investors zu erörtern. Ein Votum der Gemeinde hatte Straßburg für dieses Vorgehen allerdings nicht. Letztlich positionierte sich der Kreis wohl positiv, während es in der Gemeinde erhebliche Zweifel gibt. Für den Bereich der Mühle gibt es keinen Bebauungsplan. Sakmann: "In meinen Augen ist es nicht gut, wenn Herr Straßburg in unserer Gemeinde die Beratungen zum Thema Dassendorfer Mühle leitet. Wir wollen mit dem Vorhaben transparent umgehen." Dabei drängt die Zeit: Eigentlich muss die Gemeinde nach Baurecht noch im März entscheiden.