Einkaufsstraße: Rettung der Bäume

Sie bleiben nach dem Umbau der Einkaufsstraße erhalten, aber: Die sogenannten "Bestandsbäume" in der Fußgängerzone bereiten weiterhin Sorgen. Denn den ursprünglichen Plan, die Baumscheiben mit Gitterrosten abzudecken, machen diese vorhandenen Bäume nicht mit. Grund: Ihr Wurzelwerk ist zu hoch, um eine ausreichende Abdeckung zu ermöglichen, oder zu eng, um die erforderlichen Fundamente folgenlos für das Baumleben einbauen zu können. Darüber informierten jetzt Baumgutachter Thomas Kowoll und Bauingenieurin Michaela Thrun den Bauausschuss.

"Das Thema wird uns sicher noch öfter beschäftigen", sagte Bauamtsleiter Peter Junge. Eigentlich sollten alle Bäume mit einem im Durchmesser drei Meter großen Rost abgedeckt werden, um den Boden zu entlasten. Unter dem Rost könnte der Boden aufgelockert werden, was den Bäumen nützen würde. Doch die Roste benötigen Fundamente. Diese sollen die Last in den Boden abtragen. Allerdings: Genau diese Fundamente würden die Wurzeln zu sehr schädigen, warnt Kowoll.

Deshalb wurde im Fachausschuss eine Alternative präsentiert, die unter anderem in der Mönckebergstraße, Hamburgs Vorzeige-Einkaufsmeile, angewandt wird. Aus feinem Kies und einem Spezialkleber wird eine zähe Masse gemischt, die in einer Stärke von mindestens fünf Zentimetern eingebaut werden muss. Ziel ist es, diese Masse farblich und vom Durchmesser her zu den Baumrosten passend einzubauen. Am Buntenskamp sollen dazu erste Versuche durchgeführt werden. Das Material lässt Luft und Wasser durch, soll belastbar sein und optisch kaum einen Unterschied machen. Kowoll: "Ziel ist es, alle Bäume gesund über die Bauzeit zu bringen. Dieses System bietet uns die Chance, mehr Bestandsbäume zu bewahren."