GWB: Möllns Ex-Bürgermeister berufen

Nach dem eskalierten Personalstreit beim Gas- und Wärmedienst Börnsen (GWB) soll dort wieder Ruhe einkehren. "Wir haben in Möllns früherem Bürgermeister Joachim Dörfler, der in Bad Schwartau eine Anwaltskanzlei betreibt, jemanden gefunden, der es uns ermöglicht, ohne Druck einen Geschäftsführer zu suchen, der im strategischen Geschäft vor Ort arbeitet", sagte gestern Börnsens Bürgermeister Walter Heisch. Er war mit dem damaligen Geschäftsführer Joachim Reuland aneinandergeraten, am Ende stand Reuland ohne Job da. Vermutlich hatte sich schon über längere Zeit eine Stimmung der Desinformation zwischen Bürgermeister und Geschäftsführer aufgebaut, auch die Grünen aus der Gemeinde bemängelten, dass sie nicht über aktuelle Entwicklungen informiert wurden. Reuland hatte letztlich ein Abwahlverfahren des Bürgermeisters gefordert - das noch immer juristisch geprüft wird.

Die Gründe für das Zerwürfnis zwischen den Verantwortlichen sind umfangreich, eskaliert ist die Sache aber anscheinend durch eine Finanzierung, nachdem 2010 die Gemeinde den 40-prozentigen Anteil des Energieriesen E.on am GWB übernommen hatte. Der örtliche Versorger liefert für die Neubaugebiete in Neubörnsen die Wärme, betreibt neben dem Wärmenetz auch das Erdgas- und Wassernetz in Börnsen. 30 Prozent der Haushalte beziehen umweltfreundlichen GWB-Strom. 1996 hatten engagierte Börnsener, vom eigenen Umweltschutzgedanken getrieben, einen Verein zur Versorgung mit Energie gegründet, daraus wurde dann die Gas- und Wärmedienst Börnsen GmbH. Lange kämpfte man gegen E.on Hanse wie einst die Gallier gegen die Römer - und setzte sich durch.

Gründungsmitglieder waren damals Heisch und Reuland, die sich aber nach langer Zusammenarbeit gewaltig in die Haare gekriegt haben. "Jetzt kehrt hier wieder Ruhe ein, und wir werden zeitnah einen neuen Geschäftsführer haben", sagt Heisch zuversichtlich. Derweil prüft die Verwaltung des Amtes Hohe Elbgeest in Dassendorf noch das gegen den Bürgermeister von Reuland beantragte Abwahlverfahren.