Krötenwanderung: Stadtmitarbeiter errichten an drei Straßen Schutzzäune

Damit Knoblauchkröte, Kammmolch, Laubfrosch und ihre Artverwandten sicher über die Straße kommen, haben die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes jetzt an der Wilhelm-Holert-Straße, an der Mercatorstraße und am Fahrendorfer Weg mehrere Amphibienschutzzäune aufgestellt. "Im vergangenen Jahr sind wir im Frühjahr von einem plötzlichen Temperaturanstieg überrascht worden und mussten den Zaun dann ganz schnell aufstellen. Diesmal wollten wir ohne Stress rechtzeitig damit anfangen", erklärte gestern Ulrike Stüber vom Umweltamt der Stadt.

Die drei Straßen, von denen vor allem der Fahrendorfer Weg als beliebte Abkürzung zwischen Besenhorst und Oberstadt sehr stark frequentiert ist, müssen von den Amphibien überquert werden, wenn sie zu ihren Laichgewässern wollen. Und dorthin werden die Kröten, Frösche und Molche wieder wandern, sobald das Klima mild und feucht geworden ist.

An dem Zaun sind in kurzen Abständen Eimer eingegraben. Genau in diese hinein sollen die Amphibien fallen, wenn sie am Schutzzaun entlangwandern. Helfer des Naturschutzbundes (Nabu) betreuen den Zaun ehrenamtlich und bringen dann zweimal täglich die Tiere sicher über die Straßen.

Im vergangenen Jahr wurden unter anderem 86 Knoblauchkröten (zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es 154 Exemplare), 90 Moorfrösche (2010: 81) und 1171 Grasfrösche (2010: 146) und 120 Erdkröten (2010: 443) in den Eimern am Zaun gezählt - die schwankenden Zahlen sind im Übrigen nichts Ungewöhnliches. Hinzu kommen trotz aller Maßnahmen immer zahlreiche Tiere, die am Zaun vorbei einen Weg über die Straßen wählen und dann unter den Rädern der Autos verenden.

"In diesem Jahr planen wir im Bereich des Gewerbegebietes an der Mercatorstraße drei neue Gewässer, um den Amphibien zusätzliche Lebensräume zu schaffen, für die sie dann nicht mehr über die Straßen müssen", berichtet Stüber. Schon vor zwei Jahren wurde als Gemeinschaftsaktion ansässiger Firmen, des Naturschutzbundes und der Stadt ein solches Gewässer zwischen der Mercatorstraße und dem Stadtwald angelegt.