Kindergärten: Zentrales Anmeldeverfahren soll Planbarkeit schaffen und Doppelungen verhindern

Das Angebot ist groß: Zwölf Kindergärten bieten in Geesthacht rund 850 Betreuungsplätze an - für Krippenkinder bis zur Vorschule. Doch die Vergabe der begehrten Plätze läuft mitunter wenig optimal, davon ist die CDU überzeugt und will in Geesthacht ein zentrales Anmeldesystem starten. "Momentan müssen die Eltern ihre Kinder direkt in den Einrichtungen anmelden", sagt CDU-Ratsherr Sven Minge. "Doch wie mir berichtet wurde, bekommen immer wieder Eltern Zusagen, die am Ende nicht eingehalten werden. Auf der anderen Seite melden einige Eltern ihre Kinder gleich nach der Geburt in mehreren Einrichtungen an, sodass eine Planung kaum mehr möglich ist", sagt Minge.

Die CDU beantragt für die nächste Ratsversammlung (13. März), ein zentrales Anmeldeverfahren im Rathaus zu prüfen. "Davon würden alle Seiten profitieren: Die Eltern hätten nur einen Ansprechpartner, und die Einrichtungen bekommen Planungssicherheit, weil es so keine doppelten Anmeldungen mehr geben würde", sagt Minge. In Glinde und Schwarzenbek habe man das System bereits erfolgreich gestartet. "Das sollte doch in Geesthacht auch möglich sein", meint Minge.

"Mir ist bewusst, dass der Datenschutz ein Problem sein könnte. Aber das haben die anderen Städte auch gelöst", sagt Minge. Deshalb habe er den Antrag auch bewusst als Prüfauftrag formuliert - die Verwaltung soll ermitteln, wie hoch der Aufwand der zentralen Anmeldung wäre und ob das System auf Geesthacht übertragbar ist. "In Schwarzenbek machen alle Kita-Träger mit. Das sollte hier auch möglich sein", meint Minge.

Als Nebeneffekt könnte die zentrale Anmeldung im Rathaus der Verwaltung auch verlässliche Daten für die Zukunftsplanung liefern. So erfüllt Geesthacht zwar die gesetzliche Quote, jedem zweiten Kind zwischen eins und drei einen Krippenplatz anbieten zu können. Dennoch gibt es im Rathaus eine Warteliste. "Die Nachfrage entwickelt sich so rasant, dass wir die Quote mittelfristig auf 70 bis 80 Prozent erhöhen müssen", sagte Bürgermeister Volker Manow kürzlich im Gespräch mit unserer Zeitung. Dafür müssten allerdings bestehende Gruppen erweitert oder sogar neue Kitas gebaut werden. Für diese Schritte könnte der genaue Bedarf aus den zentral gesammelten Anmeldezahlen abgeleitet werden.