Teppichfabrik: Kraftwerk weiterverkauft

Als das Blockheizkraftwerk (BHKW) auf dem Gelände der Norddeutschen Teppichfabrik im Jahre 1998 in Betrieb genommen wurde, war es in Schleswig-Holstein das leistungsstärkste seiner Art. Jetzt hat die letzte Stunde der XXL-Anlage an der Düneberger Straße geschlagen - zumindest in Geesthacht. "Die Teppichfabrik hat sich in Sachen Energieversorgung umorientiert, das BHKW wird dafür jetzt nicht mehr benötigt", so Markus Prang, der Geschäftsführer der Stadtwerke. Der örtliche Energieversorger hatte vor 17 Jahren eine Kooperation mit der Teppichfabrik gestartet und die Anlage installiert.

Ein BHKW verfügt über einen klassischen Verbrennungsmotor - in diesem Fall mit Gas - und erzeugt dadurch Strom. Vorteil dieser Technik: Die Abwärme kann genutzt werden und geht nicht verloren. In der Teppichproduktion wurde sie zur Dampferzeugung genutzt.

"Da die Anlage seinerzeit maßgeschneidert für die Nutzung bei der Teppichfabrik war, können wir sie nicht einfach in einem unserer anderen Standorte nutzen", sagt Prang. Nun hat sich aber per Zufall ergeben, dass in einer großen Druckerei in Offenburg ein baugleiches Modell steht, bei dem die Turbine ausgefallen ist. Das 2,5 Tonnen schwere Bauteil konnten die Stadtwerke nach Offenburg verkaufen. Techniker haben bereits damit begonnen, die Turbine auszubauen.

Die anderen Bauteile des Blockheizkraftwerks werden teilweise nach Kanada verschifft und dort weiterverwendet.