Betr.: “Zwischen Wut, Entsetzen und Hass“, Geesthacht-Seite vom 11. 2. 2015

Etwas derart Menschenverachtendes und Würdeloses habe ich selten gelesen. Im Gegensatz zu Herrn Rehse bin ich entsetzt über das, was passiert ist. Und seit wann werden Menschen installiert? Da fürchtet man um sein Hab und Gut, um seine Kinder und ist empört darüber, dass man selbst als Aussiedler - der ja nichts gegen Ausländer hat - über "so was" nicht informiert wurde.

Man fürchtet um den Frieden - Frieden aber beginnt im eigenen Herzen, im Offensein anderen Kulturen und Menschen gegenüber. Frieden bedeutet auch Nächstenliebe. Es geht hier um Menschen! Menschen, die keinen anderen Ausweg gesehen haben, als ihre Heimat zu verlassen. Menschen, denen es bestimmt nicht leichtgefallen ist, alles zurückzulassen. Ihre Familie (wenn sie den Krieg dort überlebt hat), ihr Hab und Gut (wenn es durch den Krieg nicht zerstört wurde), ihre Kultur. Diese Menschen kommen in unser ach so christliches Land, in unser so friedvolles Escheburg, weil sie in ihrer Heimat nicht bleiben konnten.

Sie kommen in eine für sie völlig fremde Welt, weder sprechen noch verstehen sie unsere Sprache, sie haben hier keine Freunde, keinen Besitz. Sie sind hierher gekommen und haben sich Frieden erhofft, aber alles, was sie bekommen, sind Anfeindungen, Hass und nun auch Gewalt. Scheinbar ist jeder Asylant als potenzieller Verbrecher zu sehen, nicht als das, was er zuerst einmal ist - ein hilfloser Mensch. Da wird sich darüber echauffiert, dass man nicht gefragt wurde. Was wäre denn gewesen, wenn dieses Haus an einen Deutschen verkauft worden wäre? Hätte man da auch fragen müssen? Nein, hätte man nicht, denn da geht man ja nicht davon aus, dass er eventuell pädophil sein könnte, oder dass er seine Frau tagtäglich verprügelt, et cetera.

Man ist ja nicht ausländerfeindlich, man hat ja nichts gegen Flüchtlinge, aber bitte nicht im eigenen Umfeld!

Anke Arndts, Escheburg - Vossmoor

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