Mobilität: “Grüner Jäger“ eröffnet Geesthachts zweite E-Tankstelle - Inhaber gehen mit gutem Beispiel voran

Im Jahre 1650 wurde das "Forsthaus Grüner Jäger" an der Bundesstraße 5 bei Geesthacht erstmals als Fuhrmannsherberge erwähnt. Wo früher Pferde für die Rast auf langen Reisen ausgespannt wurden, kehren heute noch immer die Gäste ein. Jene, die mit einem Elektroauto kommen, können die Batterien ihrer Fahrzeuge jetzt während des Essens an einer speziellen Station aufladen lassen.

"Wir knüpfen damit an die lange Geschichte unseres Hauses an, haben es aber technisch auf die heutige Zeit ausgerichtet", erklärt Gastwirt Ingmar Jürs. "Wechseln Sie Ihre Pferde bei uns und erhalten Sie zehn Prozent Rabatt im Restaurant", wirbt er für das neue Angebot. "Einmal 22 Kilowatt und das Steinbeißerfilet auf Kürbisrisotto, bitte", könnte eine Bestellung in dem traditionsreichen Gasthaus lauten.

Am Sonnabend ab 11 Uhr wird die neue E-Tankstelle vorgestellt. Neben zahlreichen Elektroautos verschiedener Hersteller bieten die Stadtwerke auch Informationen zur E-Mobilität, und das Team des Forsthauses sorgt für kleine Stärkungen.

"Bei uns stand der Kauf eines neuen Autos an, und wir haben uns dann, da hat die Werbung tatsächlich einwandfrei funktioniert, auch den eGolf von VW angesehen", sagt Ingmar Jürs. "Schon bei der Probefahrt war klar, das macht süchtig", so Jürs, der das Steuer sonst meistens seinem Mann Oliver überlassen hatte, aber heute auch gern selbst fährt. Jürs: "Der eGolf schreit nicht so 'Ich bin ein Elektroauto' wie dieser BMW, er sieht aus wie ein normaler Golf und ist auch entsprechend solide." Maximal 145 Kilometer Reichweite hat das E-Auto, das rund 35 000 Euro kostet.

Für die Zapfsäule investierte Jürs 5500 Euro. Die Stadtwerke Geesthacht installierten die E-Tanksäule und liefern den Strom. "Die Elektromobilität kommt mit großen Schritten auf uns zu. Und wenn jemand zu diesem Thema eine innovative Idee mitbringt, wie hier die Verknüpfung von Essen und Elektrik, unterstützen wir das gern", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Markus Prang. Der Energieversorger hatte mit einer E-Tankstelle vor dem Kundenzentrum an der Schillerstraße den Startschuss für die öffentliche Stromversorgung von Elektroautos gelegt. Prang: "Sie wird gut angenommen, und je mehr Säulen in Geesthacht vorhanden sind, umso mehr rückt auch das Thema in den Vordergrund."

Die Säule nutzt ein vom Energieriesen RWE entwickeltes System, das für eine gute Vernetzung sorgt. "Noch hapert es oft daran, dass man sein Auto nicht vernünftig nachladen kann. Aber wer als Kunde etwa aus Hamburg zu uns kommt, kann draußen an der Ladestation sein Auto versorgen und drinnen bei uns selbst Leckeres genießen", sagt Jürs. Vorteil seiner Station: Sie ist 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr erreichbar.