Vor dem Genuss steht die Arbeit: Getreu diesem Sprichwort machten sich Mitglieder der Rindergilde Geesthacht am Sonnabend an die Arbeit, um etwa 300 Meter Knick an ihren 40 Hektar Weideland auf den Stock zu setzen. "Das ist wichtig, um die Vielfalt in der Natur zu bewahren", erklärt Andreas Koop, Knickbeauftragter der vor 27 Jahren gegründeten Rindergilde. Der Verein hat sich den Naturschutz auf die Fahnen geschrieben - und die Mitglieder profitieren von gesundem Rindfleisch. 25 Muttertiere mit 25 Kälbern und ein Bulle gehören zur Herde der Gilde.

"Wir haben in den vergangenen Jahren einen großen Zulauf bekommen, wir werden die Zahl unserer Muttertiere wohl aufstocken", erklärt Uwe Kiesewein, der Vorsitzende des Vereins. Bei den Tieren wird auf Deutsch-Angus-Rinder gesetzt. "Vor allem junge Familien mit Kindern haben erkannt, wie gut es ist, sich bei uns zu engagieren", sagt Kiesewein. Denn als Lohn für die Arbeit gibt es Fleisch von Tieren, die sich allein von Muttermilch, Gras und Heu ernähren und die vom Frühjahr bis zum späten Herbst im Freien auf ihren weitläufigen Weiden leben.

Die Weiden werden von gut 3000 Meter Knick durchzogen. "Etwa 200 bis 300 Meter davon setzen wir jedes Jahr auf den Stock, sodass wir den Knick jeweils zehn bis zwölf Jahren aufwachsen lassen. Damit bieten wir vielen Pflanzen und Tieren einen begehrten Lebensraum", sagt Koop. Die dicken Stämme nutzen die Gilde-Mitglieder als Brennholz, die Äste werden auf dem Erdmannshof, mit dem die Gilde kooperiert, in einer Hackschnitzelheizung verwertet. Koop: "Wir sorgen auch für einen glatten Schnitt, damit kein Regenwasser eindringt und nichts fault."