Kahlschlag: Politiker kritisieren die Verwaltung scharf - Auftraggeber weiter unklar

Viel Emotionalität und Ärger nach den Baumfällungen auf dem westlichen Teil der Elbhalbinsel: Nachdem dort mehrere Bäume abgeholzt und somit Lebensräume von Tieren vernichtet wurde, kritisieren nun mehrere Politiker dieses radikale Vorgehen der Stadt.

Sven Minge, Stellvertretender Fraktions-Vorsitzender der CDU, hatte zunächst den Verdacht, dass es sich bei dem Abrodungsgebiet um ein Vogelschutz- oder FFH (Fauna-Flora-Habitat)-Areal handeln könnte. Der Geesthachter Naturschutzbund (Nabu) fand dafür keine Anhaltspunkte. Minge kritisiert dennoch: "Mir geht es auch um den Artenschutz. Wenn dort seltene Tiere leben, die Rückzugsräume suchen, dann wurden diese jetzt zerstört."

Größter Ansatzpunkt für die Kritik bleibt aber die Unbeholfenheit der Verwaltung in der Frage, wer denn nun den Auftrag für die Baumfällung erteilt hat. Ali Demirhan, Fraktionsvorsitzender der Grünen, ist immer noch fassungslos bis entsetzt: "Mit der Schwarz-Pappel wurde einer der schönsten Bäume der Stadt gefällt. Keiner weiß, wer den Auftrag gegeben hat. Es kann nicht sein, dass wir solche Blindgänger in der Verwaltung sitzen haben." Die Grünen wollen nun Maßnahmen erarbeiten, wie der Naturbestand auf der Elbhalbinsel besser zu schützen ist.

Die Stadt kündigte an, den Sachverhalt aufzuarbeiten und sich in der kommenden Woche dazu zu äußern.