“Edu's Jungs“: Innerhalb weniger Tage sterben Namensgeber und ein Brüderpaar

Arne Eckermann wollte rechtzeitig bei seinen Skatfreunden sein. "Edu's Jungs", weit über Geesthachts hinaus bekannt, treffen sich traditionell Dienstagabend im Sportlerheim Westerheese, und deshalb fuhr Eckermann die Jahnstraße entlang: "Wie alle, die dort vorbeikamen, habe ich den Rettungswagen gesehen, mir aber nichts dabei gedacht", schildert der 49-Jährige. Was Eckermann und die anderen nicht ahnten: Ihr jahrelanger Spielpartner Rolf Abbe rang in diesen Minuten mit dem Tod. Ein Kampf, den er verlor.

Der 73-jährige Abbe wollte zu Fuß zum "Skat kloppen". Für seine Mitspieler hatte der Hobby-Imker ein Schmankerl dabei: mehrere Gläser Honig aus eigener Herstellung, die der Rentner unter den Kartenfreunden für einen kleinen Obolus verkaufte. Doch die Gläser zersplitterten auf dem Boden. Abbe brach in Höhe der Kreissparkassen-Filiale zusammen. Jugendliche, die wenige Meter vor dem Rentner gegangen waren, hörten das Klirren. Sofort verständigten sie den Notarzt - doch für Abbe kam die Hilfe zu spät.

Vermutlich erlag der gelernte Maurer und Polier, der jahrzehntelang im Bauunternehmen Manfred Lüth arbeitete, einer Herzattacke. Schwere Zeiten für die Skatfreunde: Im Dezember 2014 verstarb nicht nur der Begründer und Namensgeber der Gruppe, Eduard Sech, mit 80 Jahren, sondern auch Rolf Abbes Bruder Wolfgang, im Alter von 68 Jahren nach schwerer Krankheit. Wolfgang Abbe war vielen Grünhofern nur als "Gagga" bekannt. Und "Gagga" war es auch, der im Oktober 2007 den älteren Bruder mitbrachte.

Rolf Abbe war aber nicht nur unter Skatspielern gern gesehen. Er engagierte sich zudem in der Freiwilligen Feuerwehr Grünhof. Vier Tage vor seinem Tod war er für 50 Jahre Zugehörigkeit bei den Rettern geehrt und somit in die Ehrenabteilung aufgenommen worden. Gesellig, ausgeglichen, hilfsbereit - so erinnert sich Klaus Wieckhorst an den Weggefährten, mit dem er gemeinsam in die Wehr eintrat.

Und die Passion für das Skatspiel vermittelte Abbe auch noch: "Rolf hat sogar den Jungen und Mädchen das Spiel beigebracht und sie dafür begeistert", weiß Wieckhorst.