Geesthacht (ger). Die Masche ist bekannt, nur das Postfach ist neu: In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Geesthachter Post von der “Hofkäserei aus Holland“ im Briefkasten. Eingeladen wird zu einer Käseverköstigung, doch auch von großen Gewinnen ist die Rede.

Als "Dankeschön" werden ein LCD-Farbfernseher und eine Reise genannt. Dazu gibt es eine "persönliche Glücksnummer" - und eine Einladung zu einer Gewinnübergabe am 19. Februar. Wo diese starten soll, kein Wort - ebenso wenig über den Veranstalter. Deutliche Hinweise, dass hier erneut ein betrügerischer Anbieter von Kaffee- und Gewinnfahrten arglose Teilnehmer für Verkaufsveranstaltungen ködern will.

"Einladungen, die im Briefkasten landen, sollte man sich genau anschauen. Nicht selten stecken da unseriöse Anbieter hinter", sagt Stadt-Sprecher Torben Heuer. "Wer den Eindruck hat, dass es sich um unlautere Angebote handelt, sollte die Einladungen unbedingt beim Ordnungsamt oder der Polizei abgeben."

Denn setzt sich der Bus mit den Teilnehmern einmal in Bewegung, ist von teuren Gewinnen meist nicht mehr die Rede. Oft wird die Gesellschaft in einen Gasthof kutschiert, dort werden dann von Profis deutlich überteuerte Waren angeboten - selbst wer sich eisern vorgenommen hat, nichts zu kaufen, wird von den Verkäufern überredet.

Bereits vor einem Jahr hatte der Bremer Veranstalter mehrfach in Geesthacht seine "Gewinner" angeschrieben und seinen Bus zum ZOB dirigiert. Daraufhin hatten sich bei Facebook engagiere Geesthachter zusammengefunden, die vor der Abfahrt der Busse bei den Interessenten Aufklärungsarbeit leisteten - niemand stieg in den Reisebus ein, fortan machte das Unternehmen einen großen Bogen um Geesthacht - bis jetzt.

"In fast allen Einladungen sind die Firmen-Angaben frei erfunden und lediglich Postfach-Adressen als Absenderangabe genannt", so Heuer weiter. Die Stadt gibt zu Bedenken, dass alle Einladungen identische Gewinn- und Geschenkversprechen enthalten. Die Kosten für den Veranstalter wären damit horrend. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein spricht von "bewusster Täuschung". Denn der erhoffte Gewinn entpuppe sich oft als Enttäuschung, wenn dieser etwa mit dem Einkauf verrechnet wird.