Reaktionen: Am Tag nach der Wahl gibt es viele Wünsche und erste Aussagen von Christoph Mager

Er hat im Ratzeburger Rokokosaal geheiratet und wurde dort jetzt auch zum Landrat gewählt: Es scheint ein guter Ort für Christoph Mager zu sein. Der Richter, der am Ratzeburger Amtsgericht arbeitet, wird am 28. Mai vom Kreistag als neuer Landrat vereidigt und am 1. Juni seine Arbeit als 16. Chef der Kreisverwaltung aufnehmen. Er führt dann die Verwaltung mit ihren etwa 600 Beschäftigten, die sich vor allem durch "Toleranz und Engagement", so Mager, auszeichnen sollen.

Am Freitag - einen Tag nach der Wahl - erreichten Mager zahlreiche E-Mails und Anrufe mit Glückwünschen. "Ich hätte lieber freinehmen sollen", sagte der 38-Jährige, nachdem er mittags aus einer eineinhalbstündigen Senatssitzung kam und sein elektronisches Postfach überlief. Doch Mager arbeitete am Tag nach der Wahl weiter am Gericht in Schleswig, wohin er für ein Projekt abgeordnet ist.

Mager: "Ein Ergebnis, das so deutlich ist, macht mir natürlich Spaß." Wie berichtet, hatte sich der 38-Jährige unerwartet bereits im ersten Wahlgang gegen seine beiden Mitbewerber Jens Meyer und Matthias Heidelberg durchgesetzt. Der Ratzeburger hat noch zwei Monate Resturlaub, die er für seine Familie und die Vorbereitung auf die neue Aufgabe nutzen möchte. "Ich werde sicher schon das eine oder andere Gespräch vor dem 1. Juni führen und dann nicht bei Null beginnen", sagte der künftige Landrat.

In den eineinhalb Jahren, die der 38-Jährige schon für die CDU im Kreistag sitzt, seien ihm bereits einige Dinge aufgefallen, die man anders machen könnte. "Aber ich habe bisher nur den Blick von außen auf die Verwaltung. Da wirkt manches vielleicht etwas angestaubt. Ich möchte mir zunächst einen Blick von innen verschaffen. Und dann wollen wir sehen, wie wir es künftig machen", erklärte er. Dem südlichen Kreisgebiet möchte er bei seiner Arbeit besonderes Gewicht widmen, weil es so weit weg von der Kreisstadt sei.

Die deutliche Zustimmung, die Mager schon im ersten Wahlgang erhalten hatte, birgt hohe Erwartungen, die in seine Person gesetzt werden. Mager ist nach eineinhalb Jahren in der Politik bereits Vizechef der CDU-Kreistagsfraktion. In seiner Freizeit engagiert er sich als Präsident des Landesverbandes der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). "Wir fühlen uns absolut bestätigt, Herrn Mager aufgestellt zu haben", erklärte am Freitag CDU-Fraktionschef Norbert Brackmann. "Er lässt sich nicht durch Beiwerk blenden, ist stets sachlich, zielorientiert und konsequent", nennt der Politiker die Vorzüge des künftigen Landrates. Seine Art sei im Kreis bereits parteiübergreifend anerkannt, so Brackmann.

Zahlreiche Vertreter der Städte (außer aus Geesthacht), der Ämter und der Gemeinden sowie von Verbänden und Organisationen hatten die Wahl im Rokokosaal des Ratzeburger Herrenhauses verfolgt.

"Ich denke, die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis und den Kommunen muss auf ganz neue Füße gestellt werden. Ich wünsche mir, dass der Landrat sich mit unserer Stadt auseinandersetzt und wir zu einem regelmäßigen Austausch kommen", sagte gestern Schwarzenbeks Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig. Zuletzt waren die Kommunen mit den Dienstleistungen des Kreises eher unzufrieden, außerdem gab es Kritik, dass der Kreis Herzogtum Lauenburg aufgrund massiver Fehlzeiten des bisherigen Landrates Gerd Krämer in Land und Bund kaum noch wahrgenommen wurde.

"Wir brauchen in der Zusammenarbeit dringend neue Impulse, die sind überfällig", sagte Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede. "Die kommunale Familie muss wieder zusammengeführt werden, und wir brauchen eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, in der sich der Kreis auch als Dienstleister für die Kommunen versteht", fügte er hinzu. Geesthachts Erste Stadträtin Maren Marquardt erklärte, sie hoffe, dass "wir zum Wohle der Region" zusammenarbeiten.

"Ich gehe davon aus, dass die Feuerwehren mit Herrn Mager gut zusammenarbeiten können, denn er ist ja selbst ehrenamtlich aktiv und weiß, was das Ehrenamt leistet", sagte Kreiswehrführer Michael Raddatz, der die Wahl live verfolgte.

"Wir sind als CDU stolz darauf, dass ein hochqualifizierter Kandidat neuer Landrat des Kreises Herzogtum Lauenburg geworden ist und seine Wahl durch eine solide demokratische Mehrheit erfolgte", sagte der Kreisvorsitzende der Christdemokraten und Landtagspräsident, Klaus Schlie. Ulf Hahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (WFL), freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Landrat. "Wir sind ja beide neu und mich persönlich freut, dass es der jüngste Bewerber geworden ist. Dass Herr Mager im ersten Wahlgang so deutlich gewonnen hat, ist für ihn sicher gut, das wird ihn stärken", sagte Hahn.