Geesthacht (sh). Seit 17 Jahren gibt es den Förderkreis Industriemuseum in Geesthacht, der sich um die Aufarbeitung der Industriegeschichte kümmert. Dafür erhielten die Hobbyforscher auch bereits den Bürgerpreis unserer Zeitung.

Ein Kernstück ihrer Arbeit sind die historischen Spaziergänge, mit denen sie den Teilnehmern die industrielle Vergangenheit der Elbestadt näher bringen. Die historischen Spaziergänge sind ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des Vereins - und wegen der wechselnden Themen auch immer gut besucht.

Der erste Spaziergang in diesem Jahr steht unter dem Motto "Hightech und Ruinen" und hat das Helmholtz-Zentrum (ehemals GKSS) zum Ziel. Da es auch durch das Unterholz geht, empfehlen die Hobby-Historiker den Teilnehmern festes Schuhwerk. Unter der Leitung von Reinhard Parchmann erkunden die Teilnehmer Gebäudereste der ehemaligen Fabrikanlagen von Alfred Nobels Dynamitproduktion, die noch überall auf dem Gelände zu finden und zum Teil schon wieder von der Natur überwuchert sind.

"Das Areal, das unmittelbar an das Kernkraftwerk Krümmel grenzt, vermittelt noch heute einen Einblick in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, als hier große Mengen verschiedener Sprengstoffe produziert worden sind", sagt Joachim Meder vom Förderkreis Industriemuseum.

Die meisten Gebäude wurden nach 1945 gesprengt, aber vier sind noch erhalten. Dazu zählt unter anderem der ehemalige Lokschuppen. Aber auch das Haus, in dem später der ehemalige "Schlingerstand" untergebracht war, ist noch erhalten. Er diente zur Erprobung von Bauteilen des mittlerweile stillgelegten atomar betriebenen Frachters "Otto Hahn" unter Seefahrtsbedingungen. Da die Ruinen im Sommer vielen Tieren als Lebensraum dienen, werden die Rundgänge im Helmholtz-Zentrum nur im Winter angeboten. Wer am Sonntag,, 25. Januar, von 11 bis 13 Uhr dabei sein will, muss sich bei Ulrike Neidhöfer unter Telefon (0 41 52) 8 87 78 40 anmelden. Treffpunkt: Eingang des Helmholtz-Zentrums.