Fußgängerzone: Die Winterpause ist beendet - Erst kommen neue Rohre, dann neues Pflaster

Ein wenig später als gedacht, doch deutlich früher als ursprünglich geplant haben jetzt die Bauarbeiten in der Geesthachter Fußgängerzone wieder begonnen. Seit vorgestern graben Bauarbeiter den Teilbereich vor dem "Berliner Eck" bis zur Bohnenstraße auf, um dort Schmutz- und Regenwasserkanalisation zu erneuern. "Wir haben zwar leichten Frost, aber das ist für die Kanalarbeiten kein Problem. Die augenblickliche Trockenheit hilft uns sogar", sagt Rathaussprecher Torben Heuer. Denn so können die Arbeiter die Rohre austauschen, ohne größere Mengen Regenwasser umpumpen oder umleiten zu müssen.

"Probleme hätten wir lediglich, wenn der Frost bei den Pflasterarbeiten einsetzen würde", so Heuer weiter. Im Zuge der Arbeiten werden bei einigen älteren Gebäuden, die noch kein Trennsystem für Schmutz- und Regenwasser haben, die fehlenden Rohre nachgerüstet.

Nach Abschluss der Erdarbeiten geht der Umbau der Fußgängerzone los. In diesem Jahr wollen die Arbeiter mit dem neuen Pflaster bis zur Nelkenstraße kommen. Pünktlich zum Beginn des Weihnachtsgeschäfts soll Schluss sein.

Paul Apel, Sprecher der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht (WVG) hat in diesem Zusammenhang bereits seine Freude über den frühen Beginn der Bauarbeiten geäußert. Denn im Vorjahr hatte es wegen Verzögerungen bei Sielarbeiten bis zum dritten Adventswochenende gedauert, bis die für die Kaufleute wichtige Bahnstraße wieder frei gegeben werden konnte. Das soll mit dem von März auf Januar vorgezogenen Beginn für den aktuellen Bauabschnitt verhindert werden.

Eine Pause soll es in diesem Jahr auf der Baustelle nicht geben - es sei denn, das Wetter macht den Planern einen Strich durch die Rechnung. "Lediglich bei Starkregen, Überflutungen oder Dauerfrost legen die Arbeiter eine Pause ein", so Heuer.

Der entstehende Bauschutt durch Bodenaushub, alte Gehwegplatten und ausgetauschte Rohre wird nicht im Innenstadtgebiet gelagert. "Die Baufirma hat eine Fläche auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofs an der Steinstraße angemietet. Dort wird der Schutt zwischengelagert und dann entsorgt", versichert der Rathaussprecher. Trotzdem werden während der zweijährigen Bauzeit - der letzte Abschnitt von der Nelkenstraße bis zum Schillerplatz wird 2016 fertiggestellt - am Parkplatz Nelkenstraße einige Stellflächen wegfallen. Dort hat die Baufirma bereits im Vorjahr ein Depot eingerichtet, das auch während der restlichen Bauzeit benötigt wird.

Ob die Bauarbeiter ihren ehrgeizigen Zeitplan einhalten können, muss sich trotz des Frühstarts zeigen. Denn unter dem Pflaster der Fußgängerzone dürften die Tiefbauer mit Sicherheit auf einige verborgene Hindernisse und Findling stoßen. Ein Problem könnten auch die maroden Trinkwasserleitungen werden, die von den Stadtwerken Stück für Stück saniert werden sollen und gerade in diesem Bereich sehr alt sind. Das hat sich zuletzt in dieser Woche bei der Leitung unter der Nelkenstraße gezeigt, die bei dem Frosteinbruch gleich an vier Stellen gebrochen ist.