CDU wirft Bauer Parteipolitik vor

Wortlos und sichtlich aufgebracht verließ der stellvertretende CDU-Vorsitzende Sven Minge am Sonntag sofort nach dem Ende der Rede von Bürgervorsteher Samuel Walter Bauer den Neujahrsempfang. Jetzt hat der Christdemokrat den ehemaligen SPD-Fraktionschef scharf kritisiert. Grund für den Ärger Minges sind die "politischen Bewertungen" des Bürgervorstehers.

"Seiner Rede war deutlich der Frust über fehlende SPD-Mehrheiten anzumerken", so Minge. Hauptkritikpunkt der CDU ist jedoch, dass Bauer das laufende Transaktionsverfahren für den Verkauf des Katzbergheims als gescheitert erklärt hatte - obwohl es noch Gespräche mit einem Investor gibt. Rolf Haufs, Chef der Immobiliengesellschaft BTW, ist der letzte verbleibende Interessent für das Haus. Ihn will CDU-Ratsherr Thomas Markwart am Freitag, 23. Januar, in Thüringen besuchen. "Ich bin im Auftrag meiner Fraktion unterwegs, wegen der weiten Anreise fahre ich aber alleine", sagt der Christdemokrat. Er hat einen Gesprächstermin mit Haufs und will ausloten, wie weit er noch Interesse an der Seniorenwohnanlage hat. Außerdem möchte er die Diskussion versachlichen.

"Ich habe die Fraktionen gebeten, mir noch offene Fragen hinsichtlich des Transaktionsverfahrens und zum potenziellen Käufer zu stellen", berichtet Markwart, der die Kritik von Minge an der Rede des Bürgervorstehers teilt. "Herr Bauer ist Bürgervorsteher aller Geesthachter und nicht mehr Fraktionsvorsitzender der SPD. Eine selbstherrliche Entscheidung über das Scheitern des Transaktionsverfahrens passt da nicht ins Bild", kritisiert Ratsherr Thomas Markwart.