Großeinsatz: Geesthachts Retter rückten am Wochenende 30 Mal aus - keine Verletzten bei Stürmen

. Ausnahmezustand in Geesthacht und Umgebung: Seit Freitagmittag waren Geesthachts Feuerwehrleute bis gestern Nachmittag beinahe ohne Unterbrechung im Einsatz. Schuld waren die Sturmtiefs "Elon" und "Felix", die mit Orkanböen und Hagel nacheinander über den Kreis Herzogtum Lauenburg fegten. Insgesamt leisteten die ehrenamtlichen Retter aus der Elbestadt am Wochenende fast 30 Einsätze - unter anderem unterstützten sie auch ihre Kameraden in Escheburg und Kröppelshagen.

Besonders anspruchsvoll war ein Einsatz am Sonnabendnachmittag: Zwischen zwei großen Mehrfamilienhäusern am Farmsener Weg in der Oberstadt war durch eine Orkanböe eine etwa 20 Meter hohe Tanne umgeweht worden. "Zunächst sah es so aus, als sei die Lage entspannt. Aber dann haben wir entdeckt, dass sich zwei weitere Tannen so stark im Wind bewegten, dass sich der Boden um sie herum schon hob und senkte", berichtet Feuerwehrchef Sven Albrecht. Die beiden Bäume hatten schon Schieflage und drohten umzufallen. Die Feuerwehr forderte daraufhin Hamwardes Förster André Guiard als Berater an. Der wiederum zog Peter Berg hinzu, der den Stadtwald betreut. Berg rückte mit einem Spezialtraktor an und fällte die mit einer Seilwinde gesicherten Tannen gekonnt. Punktgenau fielen sie schließlich in die Schneise zwischen den Wohnblocks.

Ebenfalls kompliziert gestaltete sich gestern gegen 11 Uhr ein Einsatz in Escheburg. Am Schulweg hatte eine Fichte starke Schieflage, sie drohte auf den nahen Kindergarten zu kippen. Von der Drehleiter aus trennten Feuerwehrleute den Baum Stück für Stück ab.

Auch an der Wärderstraße mussten Geesthachts Feuerwehrleute am Sonntag eine Fichte fällen. An der Dorfstraße in Kröppelshagen holten die Retter am Sonnabend von der Drehleiter aus die abgebrochene Krone einer großen Tanne aus einer Birke.

An der Königsberger Straße riss der Orkan am späten Freitagnachmittag eine wohl 100 Jahre alte Eiche um. Die Wurzeln waren komplett verfault, der Baum steckte nur noch etwa einen Meter in der Erde. Der Baum fiel über einen Parkplatz und mit den Spitzen der Krone auf ein Haus.

"Die Menschen hier haben wirklich großes Glück gehabt", urteilte der stellvertretende Wehrführer Heiko Brett. Damit die Äste am Haus keine Schäden anrichten konnten, kappten die Feuerwehrleute die Krone.

Auf dem Heinrichshof riss der Orkan einen großen Ast aus einer Eiche. Dieser fiel auf ein Carport.