Neubürger: Die Heßbrüggens sind die ersten Bewohner in Dassendorfs Baugebiet

Der Weihnachtsbaum kam erst im letzten Moment in das noch nach Farbe und frischem Parkett riechende Wohnzimmer, die Müllabfuhr kommt erst ab Januar, vor der Haustür spült der Regen den Schlamm über die Baustraße: Trotzdem lachen Steffi und Marcus Heßbrüggen überglücklich. Seit dem ersten Advent wohnen die beiden Hamburger in Dassendorf - sie sind die ersten Neubürger im 40 000 Quadratmeter großen Baugebiet Haack'sche Koppel (B-Plan 27) an der Bundesstraße 207. Heute feiern sie ihr erstes Weihnachten im neuen Heim noch zu zweit, ab März ist das junge Ehepaar zu dritt. Der Kinderwagen für ihren Sohn steht bereits im Flur.

"Wir wollten unbedingt in den Osten von Hamburg, weil unsere Eltern in Glinde und Oststeinbek wohnen. Hier sind wir aufgewachsen, außerdem habe ich meine Firma in Glinde", sagt der Projektentwickler für Online-Anwendungen. Für Ehefrau Steffi Heßbrüggen wird der Weg ein wenig weiter. Bislang haben beide zentral in Hamburg in einer Zwei-Zimmer-Wohnung im Grindel-Viertel (Rotherbaum) gewohnt. Die Apothekerin arbeitet in Blankenese.

"Ab Januar bin ich sowieso in Mutterschutz und ich werde auch einige Zeit mit unserem Sohn zu Hause bleiben. Was dann beruflich kommt, müssen wir sehen", erzählt die 30-Jährige. Platz genug haben die beiden in den lichtdurchfluteten Räumen mit 170 Quadratmeter Wohnfläche auf jeden Fall. Da es noch ein wenig kahl im Wohnzimmer ist, verbringen sie heute den Heiligabend bei ihren Eltern zunächst in Glinde, dann in Oststeinbek und feiern morgen in den eigenen vier Wänden.

Bürgermeisterin Martina Falkenberg kam gestern noch kurz zu einem "Antrittsbesuch" bei ihren ersten Neubürgern im viele Jahre umstrittenen Baugebiet und überreichte ihnen einen Ortsplan, in dem ihre neue Adresse Kirschgarten 7 noch handschriftlich eingezeichnet ist. Auch ein kleines Problem. "Die Post kommt - auch wenn der Briefkasten noch eine Plastikbox ist, die auf dem Boden liegt. Aber die Internetversandhäuser finden uns nicht, weil die Adresse nicht bei Google-Maps ist. Wir bestellen die Sachen deshalb in die Firma meines Mannes", erzählt Steffi Heßbrüggen schmunzelnd.

Die beiden werden nicht lange allein blieben. Die 33 Baugrundstücke mit Flächen von 560 bis 732 Quadratmetern waren schnell ausverkauft, überall wachsen die Häuser in die Höhe. Auch das Seniorenzentrum Holunderbusch nimmt langsam Gestalt an. Platz gibt es noch südlich des Baugebiets an der Straße Am Wendel. Auf diesem etwa 3500 Quadratmeter großen Areal sollen demnächst noch Flächen für vier Häuser und drei seniorengerechte Bungalows ausgewiesen werden, von denen sich bereits 38 auf dem Areal im Bau befinden. "Wir wollen generationsübergreifendes Wohnen schaffen und so auch älteren Dassendorfern die Möglichkeit bieten, im Ort bleiben zu können. Ich bin froh, dass das gut geklappt hat", sagt Falkenberg.