Willkommenskultur: Wer Flüchtlinge unterstützt, wird mit Lehrgang vorbereitet

Mit der steigenden Zahl der Flüchtlinge in Geesthacht steigt auch die Hilfsbereitschaft vieler Bürger. Bis zum 31. Dezember sollen 154 Menschen, die vor Krieg, Terror und Gewalt geflohen sind, in der Elbstadt untergebracht werden. Um ihnen die benötigte Hilfestellung geben zu können, hatten Bürgervorsteher Samuel Bauer und Andreas Dreyer vom Fachdienst Soziales zur Veranstaltung "Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe" eingeladen.

Ideen, wie man den Flüchtlingen helfen kann, hatten viele Anwesende. An diesem Abend kamen über 50 Vorschläge zusammen - darunter "Einkaufshilfe", "Fahrdienste" oder "Malen mit Kindern". Prinzipiell viele gute Gedanken, allerdings könne hier auch schnell "das "Pferd von hinten "aufgezäumt werden", so die Befürchtung einer Teilnehmerin. Der Umgang mit Menschen aus einer anderen Kultur und zudem Menschen, die durch Erlebtes traumatisiert sind, will gelernt sein. Das kann auch Siegfried Kühne (71) nur bestätigen.

Der Geesthachter hat im Auftrag der Uno viele Jahre als Entwicklungshelfer in Ghana/Westafrika gearbeitet. "Bevor man uns losgeschickt hat, wurden wir ein Vierteljahr ausgebildet", wandte Kühne ein. Andere Teilnehmer regten an, sich zunächst bei den Flüchtlingen nach ihren Bedürfnissen zu erkundigen. Sonst bestünde die Gefahr, dass im Vorwege Angebote organisiert werden, für die es eventuell gar keinen Bedarf gibt. Nun soll zunächst eine Art "Café" organisiert werden, in dem Helfer und Flüchtlinge Gelegenheit bekommen, sich kennenzulernen und sich auszutauschen. Die Awo will zudem eine Willkommenskultur-Schulung für Helfer anbieten.

Eines kristallisierte sich aber jetzt schon heraus: Menschen, die dolmetschen können oder Sprachunterricht anbieten wollen, werden dringend gebraucht. Christiane Buhck, die für die sozialpädagogische Betreuung zuständig ist, war ebenso sie Bürgervorsteher Samuel Bauer und Andreas Dreyer von der großen Hilfsbereitschaft überwältigt. Christiane Buhck will sich Mitte Januar mit den Ideengebern in Verbindung setzten und prüfen, welche Vorschläge sich umsetzen lassen.