Sicherheitstransporte mit laufendem Motor beschäftigen die Politik - Stadt greift ein

Den fünf Banken in der Fußgängerzone bringen sie mehrmals pro Woche "frisches" Geld. Doch weil die gepanzerten Sicherheitstransporter dabei gern über längere Zeit mit laufendem Motor auf der Bergedorfer Straße stehen bleiben, stinkt der Bargeldverkehr so manchem Passanten mittlerweile gewaltig. CDU-Ratsherr Walter Bödeker machte seinem Unmut jetzt Luft - und fragte die Stadtverwaltung, ob Geldtransporter eigentlich Sonderrechte genießen, oder ob der laufende Motor der Sicherheit dient.

Eine Recherche des Rathauses ergab, dass es weder Anweisungen noch spezielle Regelungen gibt - die ratternde Maschine dient offenbar nur der Bequemlichkeit. "Wie uns ein Sicherheitsunternehmen bestätigt hat, laufen alle Schutzsysteme in einem Geldtransporter auch unabhängig vom Motor. Deshalb gibt es auch keine Pflicht, diesen während der Anlieferung laufen zu lassen", sagt Stadtsprecher Torben Heuer. "Vermutlich dient dies nur dazu, dass Klimaanlage oder Heizung weiter laufen." Damit dies aber nicht unnötig für dicke Luft sorgt, will die Stadt jetzt reagieren. "Wir schreiben alle Sicherheitsunternehmen an, die eine Sondergenehmigung zur Nutzung der Fußgängerzone haben. Damit fordern wir sie auf, künftig bei der Anlieferung den Motor abzustellen", so Heuer.

Auch wenn der laufende Motor unerwünscht ist - die Geldtransporter gehören zu den wenigen Fahrzeugen, die in der Geesthachter Fußgängerzone eine Sondergenehmigung zur Durchfahrt besitzen. Während normaler Lieferverkehr lediglich bis vormittags um 11 Uhr in die Bergedorfer Straße einfahren darf, können die Sicherheitsunternehmen jederzeit anliefern. Ein Privileg, das Lieferdienste nicht haben - auch wenn sie regelmäßig nachmittags in die Bummelmeile einfahren. Das soll sich Ende kommenden Jahres ändern, wenn im Zuge der Umbauarbeiten auch an der Nelken- und an der Bohnenstraße automatische Poller installiert werden.