Suchtprävention: Kreis setzt Angebote mit altem Team unter neuer Regie fort

Lange mussten die Mitarbeiter der Alkohol- und Drogenberatung (ADB) im Kreis Herzogtum Lauenburg um ihre Jobs bangen: Nach einem Streit über Zuschüsse, anstehende Kürzungen und ein kompliziertes Konglomerat aus mehreren Verträgen kündigte der Kreis letztendlich die Zusammenarbeit zum 30. Juni 2015 auf (wir berichteten). Zukünftig kümmert sich nun die Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit (SVS) aus Reinbek um Suchtprävention und -beratung im Kreis Herzogtum Lauenburg.

"Wir werden den kompletten Mitarbeiterstab übernehmen", kündigt Michael Schwarz, Vorstand der Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit, an. Rund 20 Mitarbeiter - Sozialpädagogen, Psychologen mit Zusatzausbildung, aber auch eine Krankenschwester - werden sich weiterhin um die Suchtproblematik im Kreis kümmern, lediglich die Geschäftsleitung wird ausgetauscht. Geplant ist ein Gesellschafterwechsel, keine Betriebsübernahme. "Das bietet die größte Sicherheit für die Mitarbeiter", so Schwarz.

Auch beim Kreis begrüßt man die neue Kooperation: "Ich freue mich, dass wir mit diesem Anbieter einen kompetenten Vertragspartner aus der Region für die nächsten Jahre gefunden haben, der nicht nur über Erfahrungen im Bereich der Suchtberatung, sondern auch bei der Jugendhilfe und -pflege verfügt", sagt der stellvertretende lauenburgische Landrat Norbert Brackmann (CDU).

Die SVS beschäftigt bisher 137 Mitarbeiter in unterschiedlichen Aufgabenfeldern. Vier Anbieter hatten ein Angebot für die Suchtprävention abgegeben. Nach einer Verhandlungsphase entschied sich der Kreis für die SVS. Der neue Vertrag hat eine Laufzeit vom 1. Juli 2015 bis Ende 2019. Es gibt die Möglichkeit einer Verlängerung bis maximal 31. Dezember 2024.