Baumfrevel: Zehn Stämme am Elbufer illegal abgesägt - Stadt sucht Zeugen - Polizei ermittelt

Es sieht wüst aus am Elbuferwanderweg: Östlich des Feldherrnhügels, unterhalb der Straße Kronsberg, haben sich Unbekannte mit der Kettensäge am dortigen Baumbestand ausgetobt. Mehrere stattliche Nadelbäume wurden komplett umgesägt - und liegengelassen. Da hierbei äußerst unprofessionell vorgegangen wurde, wurden umliegende Bäume so stark beschädigt, dass sie wohl auch nicht mehr zu retten sind.

Besitzer der Fläche ist die Stadt. "Entdeckt wurde das Ergebnis dieses verantwortungslosen Vorgehens durch städtische Mitarbeiter am Mittwoch, 10. Dezember, bei Kontrollfahrten", sagt Stadt-Sprecher Torben Heuer. Insgesamt wurden zehn Bäume gefällt. "Eine an der Elbuferstraße stehende Weide wurde im Stamm so angesägt, dass von diesem Baum sogar eine Gefahr für den Straßenverkehr ausgehen kann. Andere Bäume sind nicht ganz umgefallen und halten sich noch an den Ästen umstehender Bäume. Auch diese können in dem parkartigen Areal Passanten gefährden, sodass die städtischen Mitarbeiter hier in den nächsten Tagen gezwungenermaßen aufräumen müssen."

Da der Schaden in die Tausende geht, hat die Stadt Strafanzeige gestellt - vor allem weil es sich nicht um die erste illegale Fällaktion an dieser Stelle handelt: Bereits um die Jahreswende 2013/14 wurden einige Bäume unprofessionell in der Krone gekappt. Jetzt gingen die Naturfrevler einen Schritt weiter. "Wieder stellt sich die Frage, wer dieses Vorgehen gegen neun Kiefern und ein Weide zu verantworten hat und welches Interesse dahinter steckt, hier den Baumbestand zu lichten", betont Heuer. "Die Stadt bittet daher wieder um die Mithilfe möglicher Zeugen, denen dort Personen aufgefallen sein könnten, die sich dort mit der Säge ausgetobt haben."

Doch auch an anderer Stelle haben Bürger zur illegalen Selbsthilfe gegriffen: "Eine etwas anders gelagerte Überraschung zeigte sich den gleichen Mitarbeitern der städtischen Betriebe im Binsenstieg", sagt Heuer. "Hier wurde eine städtische Kastanie, die im dortigen Rondell Anfang der 90er-Jahre gepflanzt wurde, von bisher Unbekannten in der Krone so klein gesägt, dass der Baum nun gefällt werden muss." Auch in diesem Fall bittet die Stadt Geesthacht um die Mithilfe bei der Aufklärung. "Hier stehen die Chancen, dass diese Arbeiten jemandem aufgefallen sind, besonders gut", sagt Heuer und verweist auf die vielen Anwohner des Rondells. Hinweise nehmen in beiden Fällen Jürgen Pflanz aus dem städtischen Umweltamt unter Telefon (0 41 52) 1 33 17 oder die Polizei Geesthacht unter Telefon (0 41 52) 800 30 entgegen.