Verschoben: Erhöhung erst zum 1. Juli

Sie hatten Briefe geschrieben, vor dem Rathaus demonstriert und eine kleine Gruppe Hundefreunde verfolgte auch kritisch die Ratsversammlung. Genützt hat der Protest wenig - denn die geplante Erhöhung der Hundesteuer kommt - allerdings erst im Juli, ein halbes Jahr später als geplant. Bis dahin sollen der Dreh an der Steuerschraube ausführlich im Finanzausschuss diskutiert und eventuelle Ausnahmen beraten werden. Der Antrag der FDP, auf die Erhöhung zu verzichten, fand nur bei Linken und der Rechtsstaatlichen Liga Unterstützung.

Die FPD kritisierte die Erhöhung von 90 auf 120 Euro, die der Stadt jährliche Mehreinnahmen von 40 000 Euro bringt. "Man muss feststellen, dass Geesthacht nicht gerade hundefreundlich ist", sagte Ratsherr Joachim Knüppel. Kathrin Wagner-Bockey (SPD) hielt dagegen, dass Geesthacht aufgrund der angespannten Finanzlage auch Vorgaben des Landes folgen müsse, ansonsten könnten Zuweisungen gestrichen werden. Ausnahmen für Behinderte hält sie aber für möglich. "Sollte das aber dazu führen, dass es am Ende so viele Ausnahmen gibt, dass die Erhöhung keine Sinn mehr macht, stimmen wir dem nicht zu", machte sie deutlich: Die Erhöhung sei unausweichlich.

Diese Entscheidung treffe viele Senioren und Arbeitslosengeld-II-Empfänger, hatte Protest-Initiator Sven Thömen mehr Augenmaß angemahnt, - und 1091 Unterschriften gegen den Plan an Bürgervorsteher Samuel Walter Bauer überreicht. Ein Vorschlag: lieber Parkscheinautomaten in der Stadt aufzustellen, als bei Hundehaltern zu kassieren. Genützt hat es nicht. Viele Hundefreunde verließen nach der Entscheidung resigniert den Ratssaal.