Bertha-von-Suttner-Schule: Gutachten liegt jetzt vor

Die Wände sind zwar stellenweise etwas feucht, aber die Klassenzimmer sind frei von Schimmelpilz. Im Sommer sorgte ein vermuteter weiterer Schimmelbefall in zwei Räumen der Bertha-von-Suttner-Schule für heftige Diskussionen. Doch jetzt liegt der Untersuchungsbericht eines unabhängigen Gutachterbüros vor: "Die in den Raumluftproben festgestellten Schimmelpilzarten und deren Konzentration ergeben keinen Hinweis auf einen verdeckten Schimmelpilzbefall aufgrund von unsachgemäßer Schimmelpilzsanierung in den Klassenzimmern." Zu diesem Fazit kommt das vom Bauamt beauftragte Hamburger Ingenieurbüro Dietlinde C. Knospe.

Zweimal statteten die Experten der Oberstadtschule einen Besuch ab, um Proben in den Räumen "1.43" und "2.50" im sogenannten "Kubus" (Gemeinschaftsschulgebäude II) zu nehmen. Bereits am 29. September wurden bei laufendem Schulbetrieb sowohl Raumluft- als auch Kontaktproben der Wände genommen. Außerdem wurde eine Vergleichsprobe der Außenluft genommen, um eine Innenraumquelle auszuschließen. Dabei wurden lediglich bei den Luftproben im Klassenzimmer "1.43" erhöhte Werte unterschiedlicher Schimmelpilzarten gemessen: "... im Vergleich zur Außenluft ist eine Innenraumquelle als Ursache nicht auszuschließen", heißt es im Gutachten.

Um mögliche Fehler oder verfälschte Ergebnisse aufgrund der anwesenden Schüler und Lehrer ausschließen zu können, wurden die Messungen am 21. Oktober in den Ferien noch einmal wiederholt. Mit folgendem Ergebnis: "In den am 21. Oktober entnommenen Raumluftproben sind im Vergleich zur Außenluft keine erhöhten Schimmelpilzbestandteile ermittelt worden, die auf eine Innenraumquelle als Ursache schließen lassen", sagt Christian Böhning vom zuständigen Sachverständigenbüro. Der Diplom-Ingenieur hat an dem Gutachten mitgearbeitet und sieht für die Schulkinder keinerlei Bedenken, am Unterricht teilzunehmen.

Lediglich einen Punkt monierten die Experten: "Bei den Untersuchungen wurden zudem an den Waschbecken als auch an anderen unzugänglichen Stellen geringe Vorkommen von Bakterien und Milbenbestandteilen ermittelt. Dies deutet auf unzureichende Reinigung der Oberflächen hin." Ein Problem, das sich relativ schnell lösen lässt. "Selbstverständlich werden die Reinigungskräfte angehalten, die im Gutachten genannten Bereiche einer verstärkten Reinigung zu unterziehen, um das geringe Vorkommen von Bakterien und Milbenbestandteilen zu beseitigen", so Stadt-Sprecher Torben Heuer. Auch die feuchten Wände werden die Stadt und die Schulleitung weiter im Auge behalten.

Vor der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts war Kritik an der angewandten Untersuchungsmethode geäußert worden. Dazu Christian Böhning: "Wir haben Raumluft- und Kontaktproben genommen, Materialproben aus den Wänden sind nicht nötig, weil Schimmelpilz auf Betonwänden an der Oberfläche wächst". Neben Luftproben wurden mit Klebestreifen Proben von den Wänden genommen, diese auf einem Nährboden in Petri-Schalen in einem Wärmeschrank ausgebrütet, dann die Anzahl der Schimmelpilze gezählt.