Zweifel an Neupflanzungen - Stadt will zu ihrem Wort stehen

Die Trauer um die gefällten Bäume in der Fußgängerzone geht weiter. In der Nacht zu gestern haben Geesthachter Bürger erneut Grablichter und Trauerflore in die provisorischen Pflanzkübel gesteckt. Am Vortag steckten dort ebenfalls Grableuchten, die der Besitzer - ein Geesthachter Bürger - nach der Bepflanzung mit Heide und Gräsern wieder abgeholt hatte (wir berichteten).

"Es handelt sich bei den Trauernden um mehrere Bürger, die sich berechtigte Sorgen machen. Ich stehe in Kontakt mit einigen und ich kann ihr Misstrauen nachvollziehen", sagt Ratsfrau Bettina Boll (Grüne). Die Stadtverwaltung hatte zwar angekündigt, dass die gefällten Bäume nachgepflanzt werden sollen. "Zu dieser Aussage stehen wir auch. Die Bäume werden definitiv ersetzt", sagte Stadtsprecher Torben Heuer gestern auf Nachfrage.

"Wir haben bei der Baustellenbesichtigung in der vergangenen Woche gesehen, wie viele Leitungen und Betonbrocken im Untergrund liegen. Das könnte durchaus als Grund angeführt werden, dass eine Nachpflanzung nicht möglich ist. Das werde ich im Auge behalten", gibt Bettina Boll zu bedenken. In der Vergangenheit habe man schlechte Erfahrungen mit solchen Ankündigungen gehabt. "Am Schillerplatz wurden zwei gesunde Rotdorne herausgenommen und an andere Stellen in der Stadt umgepflanzt. Dafür sollten mehrere Bäume als Ersatz kommen. Letztlich war es nur einer, der vor der Apotheke steht" so die Grünen-Politikerin weiter.

Die Sorge um die Bäume war auch bei der Baustellenbesichtigung in der vergangenen Woche deutlich zu spüren. Mehrere Geesthachter hakten bei Bauamtsleiter Peter Junge nach, ob es bei der Zusage von Nachpflanzung bleibt. Jutta Bellwinkel (Grüne) forderte, dass das verdichtete Erdreich um die Wurzeln der noch stehenden Bäume regelmäßig aufgelockert und belüftet werden soll.

Sorgen machte sich auch ein Geesthachter um die Zukunft der Bäume an der Nordseite der Fußgängerzone im Bereich der jetzigen Baustelle rund um Kanalisation und Bushaltestelle an der Bundesstraße 5. Dort war deutlich zu sehen, dass einige Wurzeln für die Erdarbeiten gekappt worden waren.

Auch in den sozialen Netzwerken wird das Thema Baumfällungen lebhaft diskutiert. Zu einem Bild mit den Grableuchten im Pflanzkübel gibt es bereits 32 Kommentare. Die Leuchten werden dort aber nicht bleiben. "Dieser Grabschmuck gehört nicht zur Bepflanzung. Wir werden die Leuchten herausziehen und neben die Kübel stellen. Dann können die Besitzer diese wieder einsammeln", so Torben Heuer.