Geesthacht (daf). Das Szenario erinnerte ein wenig an ein Wartezimmer während einer Grippewelle: Am Empfangstresen standen die Geesthachter Schlange und füllten Formulare aus oder warteten geduldig bis sie aufgerufen wurden.

Am Sonntag hatte sich der sterile Operationssaal im Tierheim Geesthacht in ein Tattoo- und Piercingstudio verwandelt und zahlreiche Tierfreunde zogen "blank" um sich auf Schultern, Rücken, Handgelenken und andere Körperstellen ein Tattoo für den guten Zweck stechen zu lassen oder um sich piercen zu lassen. "Bereits eine Stunde bevor es losging, waren die ersten Leute hier", freut sich Jasmin Beck, die das Tattoo- und Piercingstudio "Cult" in Bergedorf betreibt. Die Tattoostudio-Betreiberin richtet gemeinsam mit ihrem Team vier Mal im Jahr Charity-Veranstaltungen aus. "Dieses Mal wollten wir gern einem Tierheim in der Umgebung helfen. Unsere Piercerin Nicole Fröhlich lebt in Geesthacht und schlug das Tierheim vor", berichtet Beck. Viele Tierfreunde brachten im Vorweg schon Futterspenden, Decken und Leinen in das Asyl an der Lichterfelder Straße. Am Sonntag selbst kamen dann noch einmal 1115 Euro zusammen. Geld, das das Tierheim dringend braucht, um die Hundezwinger neu zu fliesen. Hunde- und Katzenpfoten, waren bei der Aktion die beliebtesten Motive, die im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut gingen. "Ich habe mir die Tatze unserer verstorbenen Familienhündin Afra in den Nacken tätowieren lassen. Sie kam zu uns, da war ich dreieinhalb Jahre alt", berichtet der Geesthachter Tjorben Penning (25).