Düneberger SV: Historischer Bildband zum 800. Stadtgeburtstag

Die erste Mannschaft von 1919, Ringer, Damenfußball, Vorstandsprotokolle und Spielberichte: Hartmut Weinert (80) hat praktisch alles über "seinen" Düneberger SV aufbewahrt. Seit 66 Jahren ist der Geesthachter Mitglied in dem Sportverein. Von 1953 bis 1972 war er Torwart bei den Ersten Herren. Diverse Artikel aus unserer Zeitung und vor allem Fotos hat der 80-Jährige in 70 Aktenordnern akribisch archiviert. Lediglich eine kleine Auswahl der Bilder ist bislang nur den Sportlern im Vereinsheim am Silberberg zugänglich. Sie zieren dort die Wände. Der Rest schlummert im Keller. Diesen Schatz will der Sportverein jetzt für die Nachwelt erhalten und vor allen Dingen die schönsten Momente aus der Geschichte des Fußballclubs öffentlich machen.

Deshalb plant der Düneberger SV einen Bildband, der pünktlich zur 800-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 2016 erscheinen soll. "Wir haben einen Teil der Bilder zum 90. Geburtstag unseres Vereins im Jahr 2009 erstmals bei einer Ausstellung in der Haspa-Filiale an der Bergedorfer Straße öffentlich gezeigt. Das war ein großer Erfolg", erinnert sich der Vereinsvorsitzende Helmut Siepelt. So reifte die Idee, einen Bildband mit einer Auswahl der besten Bilder und der schönsten Momente zusammenzustellen. Dabei darf natürlich auch die legendäre "Sonnenschlacht" am Hamburger Millerntor nicht fehlen - wohl eines der größten Ereignisse in der Vereinsgeschichte. Im Juni 1957 traf der Düneberger SV vor 15 000 Zuschauern bei 40 Grad im Aufstiegsspiel zur Amateurliga auf den Ahrensburger TSV (Endstand 2:2 nach Verlängerung). Weinert stand damals im Tor.

"Wir planen ein etwa 100 Seiten starkes Buch, das nicht chronologisch Jahr für Jahr vorgeht. Es werden Schlaglichter, beispielsweise auf Frauenfußball oder auch andere Sparten, geworfen", sagt DSV-Schriftführer Jens Kalke. "Aber wir waren ein Fußballverein und bleiben es auch. Wir setzen mit 25 Jugendmannschaften voll auf die Nachwuchsförderung. Darein fließt auch unser ganzes Geld. Die Liga-Mannschaften müssen sich selbst finanzieren", macht Helmut Siepelt deutlich. Neben Ringern und Kickern gab es nach der Gründung im Jahr 1919 lange nichts anderes. Vor 30 Jahren kamen die Turner dazu. "Das waren in erster Linie Frauen von unseren Fußballern, die ebenfalls Sport treiben, aber nicht in die 1972 gegründete Damenmannschaft eintreten wollten", erinnert sich Siepelt. Seit 20 Jahren gibt es außerdem Karate im DSV. Von Trendsportarten hält Siepelt wenig, aber eines könnte er sich doch vorstellen: ein eigenes Drachenboot für den DSV. Aber erst einmal steht der Bildband im Vordergrund, den die Hamburger Sparkasse mit einer Spende in Höhe von 5000 Euro ermöglicht. Peter Jürgen will das Buch in seiner Werbeagentur Context kostengünstig layouten. Der Verein steuert Historisches bei. Das Buch soll um 20 Euro kosten.