Oberstadt: Nach drei Jahren soll die Linie 139 eine neue Route bekommen - Parkchaos am Haferberg?

In der Siedlung rund um den Spakenberg leben zunehmend ältere Geesthachter. Seit Jahren kämpft die Grüne-Ratsherrin Edith Müller-Eltzschig deshalb für eine Busverbindung in diesen Teil der Oberstadt. Vor drei Jahren wurde der Wunsch Wirklichkeit, seitdem dreht die Linie 139 halbstündlich eine Runde durch das Wohngebiet. Doch das soll sich ab Dezember ändern. "Als ich den Entwurf des neuen Fahrplans gesehen habe, bekam ich einen großen Schreck", sagt die Geesthachterin. Statt weiterhin eine Schleife an der Petri-Kirche vorbei bis nach oben auf den Berg zu drehen, fahren die Busse ab 14. Dezember dann links über den Schwalbenweg und den Haferberg an den Barmbeker Ring und dann zum ZOB. Die bisherige Bushaltestelle Am Hang soll abgebaut werden, dafür entsteht ein neuer Haltepunkt an der Ecke zum Schwalbenweg. Zudem fährt der Bus nicht mehr als Ringlinie, sondern pendelt als 339 zwischen Oberstadt und Edmundsthal.

"Das ist eine Katastrophe, denn dadurch werden die Laufwege für viele Anwohner zu lang", sagt Müller-Eltzschig. So auch für Erika Göldner (85), die den Bus zusammen mit ihrem gehbehinderten Mann regelmäßig nutzt. Doch die neue Haltestelle am Schwalbenweg wäre für sie künftig nicht mehr erreichbar. "Mein Mann kann nicht weiter laufen - alles andere als der jetzige Standort wäre zu weit", sagt die Rentnerin. "Ich würde mir sehr wünschen, dass alles so bleibt wie jetzt. Der Bus wird doch gut angenommen."

Müller-Eltzschig sieht allerdings noch aus einem ganz anderen Grund Korrekturbedarf: Wenn die Busse künftig über den Haferberg rollen, wird es auf der Anwohnerstraße eng - denn bislang nutzen die Anlieger die schmale Fahrbahn auch zum Abstellen ihrer Autos, dann ist aber kein Platz mehr für einen Bus. "Wir haben uns die Situation bei einer Verkehrsschau angesehen und entschieden, in dem Bereich ein absolutes Halteverbot einzurichten", sagt Stadt-Sprecher Torben Heuer. Zwar entfällt im Tausch ein Parkverbot am anderen Ende des Haferbergs. "Der Platz reicht aber trotzdem nicht. Gerade weil es hier nur kleine Grundstücke gibt, müssen die Anwohner auf der Straße parken. Das wird für erhebliche Probleme sorgen", sagt Müller-Eltzschig.

Die Ratsherrin hat aufgrund der vielen Nachteile in der Nachbarschaft Unterschriften gesammelt, die sie jetzt an Kreis als Auftraggeber des Busverkehrs und dem Hamburger Verkehrsverbund überreichen will. "Noch ist der Fahrplan offiziell nicht vorgestellt, ich habe die Hoffnung, dass wir da noch gegensteuern können", sagt die Grünen-Politikerin. Doch die Zeit drängt: Der HVV will den neuen Plan kommende Woche präsentieren.